Berge & Hütten » Lechtaler Alpen » LoreakopfLoreakopf (2471m)


Lechtaler Alpen
Charakter: Alpinwandern
T3-4Talort: Berwang, Nassereith
Wege und Pfade
Aus dem Rotlechtal
Vom kleinen Parkplatz an der Straße zwischen Rinnen und Kelmen, am Eingang des Rotlechtales, parkte ich meinen Roller und marschierte zunächst über einen Fahrweg ins Rotlechtal und an der Althütte vorbei. Dem Fahrweg bei der Talgabelung noch eine Weile folgend, bis zur Wegverzweigung (zwei kurz hintereinander folgende Wegweiser -> Loreakopf) und über einen kleinen Steig hinunter zum Rotlech. Über einen kleinen Steg gelangt man auf die andere Seite des Baches und schon geht es wieder Steil über einen feuchten Steig hinauf zur verfallenen Bichlwaldalpe. Der Waldpfad ist zunächst noch gut erkennbar, wird später aber immer undeutlicher und man muss hier aufpassen auf dem richtigen Weg zu bleiben.
Mir gelang das einmal nicht und bin auch prompt in ein Latschenfeld geraten, durch welches ich mich dann durchkämpfen musste. Bald aber wieder am Steiglein angelangt geht es weiter und über einige Schotterreisen und um einen Kopf herum in den Kessel der kleinen, unbewirtschafteten
Loregghütte. Oberhalb des Almgebäudes an vielen Schafen vorbei und in einer Schleife unterhalb der Loreakopfflanke zum Kragenjoch (2008m) hinauf. Dem Wegweiser nach links zur Scharte folgend, geht es über einige Kehren und einer steilen Flanke in die Loreascharte (2375m) empor.
Über einen grasigen Grat, welcher gegen nordosten aber senkrecht in zerklüfteten Wänden abbricht, zum Gipfelstock des Loreakopfes hinan. Über schrofiges Gelände auf teils schuttbedeckten Tritten auf markiertem Steig in Gratnähe zum Vorgipfel (Signalstange) und auf einem kurzen, etwas luftigeren Gratstück hinüber zum Hauptgipfel mit Kreuz und Buch. Die Aussicht vom Gipfel des Loreakopfes ist sehr eindrucksvoll und das herrliche Wetter mit der sehr guten Fernsicht, lässt eine ungetrübte Rundsicht auf die umliegenden Gebirgsgruppen und nahen Gipfelgestalten zu. So sind im Süden die Ötztaler und Stubaier Alpen mit ihren schneebedeckten Häuptern zu sehen und im Osten schweift der Blick über die Mieminger Berge, dem Wetterstein und einigen dahinterliegenden Gipfel des Karwendels. Im Norden die Ammergauer Berge und der langgezogene Gratkamm der Gartnerwand und weiter gegen Westen die Tannheimer Berge im Hintergrund, anschließend die Allgäuer Alpen und natürlich die Gipfel der Lechtaler Alpen.
Geschichte und Sonstiges
Aus: Ausferner Bote vom 4. Aug. 1927
...es hat sich zwar schon in Vorkriegszeiten die Alpenvereinssektion Füssen, deren Arbeitsgebiet die Lorea-Gruppe war, mit dem Plan getraggen, im hintersten Kessel des Kälbertales, das sich am Fernpaß gegen Westen öffnet u. unter den Ostabstürzen des Roten Steins, der Steinmannspitze und der Galtbergspitze endet, eine 'Füssener Hütte' zu erstellen. Später interessierte sich die Alpenvereinssektion Regensburg für die Lorea-Gruppe, es war ihr jedoch nicht möglich, einen geeigneten Baugrund zu bekommen. Nun hat voriges Jahr die Alpenvereinssektion Füssen dieses Gebiet der Alpenvereinssektion 'Isartal'-München abgetreten und dieser Sektion ist es gelungen, von der Gemeinde Nassereith einen zweckmäßig gelegenen Hüttenplatz zu erwerben...
1927 erwirbt also die Alpenvereinssektion 'Isartal' einen Hüttenplatz unweit der alten Loreaalm. Es wird eine kleine Alpenvereinshütte - die Loreahütte - errichtet und am 2. September 1928 feierlich eingeweiht.
Aus: Innsbrucker Nachrichten vom 20. Juni 1953
Loreahütte wieder bewohnbar. Die im Jahre 1927 erbaute Loreahütte auf der Loreaalpe westlich des Fernpasses wird von der Sektion Isartal des Deutschen Alpenvereins wieder wohnlich eingerichtet. Die Hütte hatte in den letzten Kriegstagen stark gelitten.