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Rohrbachtobel (888m)

Allgäu


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Charakter: Bergwandern
T2


Talort: Waltenhofen





Wege und Pfade

Tourenbericht vom 7. Sep. 2025
straßenbrücke
bergblick
unterstandshütte
kaskadenfall, wasserfall
Als Ausgangspunkt der Wanderung in den Rohrbachtobel empfiehlt sich das Waldhäusle bei Helen, einem Ausflugsgasthof zwischen Waltenhofen und Hellengerst gelegen. Direkt am östlichen Eck des Biergartens über einen Wiesenpfad zum Waldrand und dort noch ein paar Meter in östliche Richtung, bis ein Wegweiser den Einstieg in den Tobel markiert. Auf einem schmalen Rücken in das Tobelinnere und über Stufen hinab zum Rohrbach.

Weiter geht es in das Innere des Tobels in nördlicher Richtung. Über den Baumwipfeln ist bald auch schon die Rohrbachtobelbrücke, als Teil der B12-Schnellstraße, zu sehen. Über mehr oder weniger flache Steintritte wird der Bach in kurzer Zeit zwei Mal gequert, bis man schließlich direkt unterhalb der Straßenbrücke auf einem Eisensteg nochmals über den Rohrbach und über Stufen steil gegen Norden die Waldflanke empor - immer begleitet vom Geräusch der auf der Brücke vorbeibrausenden Autos, gelangt man bald auf Höhe des Straßenniveaus auf eine Lichtung mit den Wiesen des Weilers Kiesels. Durch den Wald nun nicht mehr ganz so steil, jedoch über massenhaft von den Baumwurzeln ausgebildete Stufen hinauf zum Spießeck - dem mit 888 Metern ü.d.M. höchsten Punkt der Wanderung.

Nordöstlich anschließend beginnt ein Weidegebiet, der Weiterweg führt jedoch in nordwestliche Richtung in eine Mulde hinab, bald durch ganze Felder des invasiv neophytischen Indischen oder auch Drüsigen Springkrauts (Impatiens glandulifera) hindurch, später über Waldböden der Hangkante entlang bis zu der Unterstandshütte am eigentlichen Einstieg in den Rohrbachtobel.

Hier beginnt auch das Areal des 1959 ausgewiesenen Naturschutzgebietes "Rohrbachtobel im Wirlinger Forst". Der Pfad leitet über Stufen und Kehren in die steile Tobelflanke hinein. Mehrere Brückenbauten und metallene Konstruktionen sollen den Weg sichern, manche hölzerne Geländer und Stufen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Mit etwas Umsicht aber gut zu meistern, obwohl der Pfad an manchen Stellen schon beinahe einen alpinen Charakter annimmt, was ihn aber umso interessanter macht. In leichtem Auf und Ab geht es immer weiter in den hintersten Bereich des Tobels. Hier überrascht schließlich ein wildromantischer Kaskadenfall den Betrachter. Über einen Eisensteg und mehrere Stufen führt der Weg zuletzt wieder aus dem Tobel und auch aus dem Naturschutzgebiet heraus.

Nach der Infotafel leitet ein Wegweiser linkerhand in den Wald und lässt wissen, dass es bis zum Waldhäusle noch ca. 30 Minuten Gehzeit zu absolvieren gibt. Über Wiesen auf einen Fahrweg, welcher auch bald an der Trasse der B12 anlangt. Links parallel der Schnellstraße etwa 500 Meter entlang und dann durch eine Unterführung rechts hinüber nach Helen und vor bis zu der Straßenkreuzung, wo auch schon der Wanderparkplatz beginnt.

Ein anschließender Einkehrschwung im Waldhäusle mit seinem schönen Gastgarten rundet die interessante und kurzweilige Runde gelungen ab.



Geschichte und Sonstiges


buchenberg appenzeller kempten
Im Bereich des gegen Norden anstoßenden Wirlinger Waldes fand am 17. März 1460 die sogenannte Schlacht am Buchenberg statt, wobei der vom Fürstabt von Kempten, Gerwig von Sulmentingen, zu Unrecht der Unredlichkeit bezichtigte Verwalter Jörg Beck 334 kriegserfahrene Söldner aus der Schweiz anheuerte.
Das aus hiesigen Bauern aufgebotene Heer des Fürstabtes in der Stärke von 1300 - 1400 Mann stürmte mit Hellebarden bewaffnet gegen die Söldner. Als die erste Reihe der Truppen des Fürstabts niedergeschlagen wurde, ergriffen die übrigen Männer die Flucht. Die Verluste beliefen sich bei den Söldnern auf 2 Mann, bei der Streitmacht des Fürstabtes fielen jedoch 183 Mann.

Der uneinsichtige Fürstabt wurde in der Folge durch das Klosterkonvent abgesetzt, das Konvent musste trotzdem die Kriegsschulden des Schweizer Söldnerheeres begleichen. Der Verwalter Jörg Beck erhielt Schadenersatz und eine Ehrenerklärung.



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