Hammerle Johann Anton
Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort
Holzgau
Sterbejahr
1915
Gutsbesitzer
Radetzky-Veteran
Sterbebild zur Verfügung gestellt bzw. zusätzliche Informationen gegeben von:
Pfarrer Dr. Otto Walch
Herzlichen Dank!
326
Aus: Außferner Zeitung vom 20. Feb. 1915
Begräbnis. Aus Holzgau, 15. Februar, schreibt man uns: Gestern wurde hier der älteste Radetzky-Veteran des ganzen Lechtales zu Grabe getragen, nämlich Johann Anton Hammerle, vulgo "Hanseler". Er war im Jahre 1822 in Schönau geboren und machte 1848 den Feldzug in Italien mit, wobei er in Mailand von einer Kugel in den Unterleib getroffen wurde, die er zeitlebens im Leibe trug und mit sich ins Grab nahm. Bei dieser Gelegenheit erwarb er sich auch die Tapferkeitsmedaille. Oft erzählte er mit Begeisterung von diesem Feldzuge und auch von unserem Kaiser, der ja damals die Feuertaufe erhalten hatte. Bei der Landesjahrhundertfeier 1909 war er als 87jähriger in Innsbruck und dinierte an der k. k. Hoftafel und erzählte mit sichtlichem Stolze vom freundlichen Verkehr Sr. Majestät. Schon lange an Altersschwäche kränkelnd, interessierte er sich für Politik und besonders auch für den gegenwärtigen Weltkrieg, dessen Ende er nicht mehr erlebte. Sein Leichenbegängnis fand unter großer Beteiligung statt. Veteranen und Standschützen von Elbigenalp, Bach, Stockach, Steeg, Kaisers und
Holzgau mit Musik geleiteten ihn zu Grabe. Am Tage, an dem für einen seiner Enkel, der im gegenwärtigen Kriege gefallen ist, der 30. Seelengottesdienst verkündet wurde, ist er begraben worden, nachdem er beim Eintreffen der Todesnachricht desselben vorher gesagt hatte, daß er nun der erste sein werde, der in der Gemeinde ihm im Tode Nachfolgen werde. Vier Söhne und eine Tochter
und viele Enkelkinder trauern nun um ihren teuren Vater und Großvater.