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Start » Sterbebilder-Sammlung » Gapp Jakob aus Breitenwang


Gapp Jakob

Gapp Jakob, Breitenwang

Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort

Breitenwang

Sterbejahr
1943

Marianist und Gegner des Nationalsozialismus

Sterbebild zur Verfügung gestellt bzw. zusätzliche Informationen gegeben von:
Pfarrer Dr. Otto Walch
Herzlichen Dank!


Jakob Gapp wurde am 26.7.1897 in Wattens als jüngstes von sieben Kindern einer Fabriksarbeiterfamilie geboren. Nach dem Studium im Gymnasium in Hall zog er 1915 an die Italienfront und geriet in italienische Gefangenschaft, aus der er nach neun Monaten heimkehrte.

1920 trat er in das Noviziat der Marianisten auf dem Greisinghof bei Pregraten ein und legte am 27.9.1921 die ersten Gelübde ab. Nach vierjähriger Tätigkeit als Erzieher in Graz wurde Herr Gapp nach Ablegung der ewigen Gelübde zum Theologiestudium nach Freiburg gesandt. 1930 wurde er dort zum Priester geweiht und kehrte anschließend nach Österreich zurück.

Gapp wirkte bis 1938 in verschiedenen Anstalten der Marianisten in Österreich. In der großen Arbeitslosigkeit tritt er besonders als sozial engagierter Priester und Lehrer auf, der seine Schüler zur aktiven Hilfe motiviert und auch selbst hilft.

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme im März 1938 beginnt ein dramatischer Leidensweg, der den mutigen Priester quer durch Europa treibt. Nach kurzer Tätigkeit in Breitenwang und Reutte muss Gapp Österreich im Jänner 1939 fluchtartig verlassen und kommt nach Bordeaux und im Mai 1939 nach Spanien, wo er nacheinander an mehreren Ordensschulen tätig ist. Seine Ablehnung des Nationalsozialismus war immer religiös und vom Verlangen, der Wahrheit Zeugnis zu geben, motiviert.

Am 9. November 1942 wurde P. Gapp gewaltsam nach Frankreich verschleppt, auf französischem Boden verhaftet und nach Berlin überstellt, am 2. Juli 1943 zum Tode verurteilt, am 13. August 1943 enthauptet und an einem unbekannten Ort beigesetzt, denn "unter der konfessionell gebundenen Bevölkerung würde Gapp als Märtyrer seines Glaubens gelten" (Chef des Reichssicherheitsdienstes in einem Schreiben vom 13.7.1943).