zunter.net-Logo
Start » Sterbebilder-Sammlung » Knitel Johanna aus Holzgau


Knitel Johanna

Knitel Johanna, Holzgau

Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort

Holzgau

Sterbejahr
1919

Postmeisterin

Sterbebild zur Verfügung gestellt bzw. zusätzliche Informationen gegeben von:
Pfarrer Dr. Otto Walch
Herzlichen Dank!


370


Aus: Außferner Zeitung vom 23. Aug. 1919
Postmeisterin Knitel †. In Holzgau verschied am 17. d. Postmeisterin Fräulein Johanna Knitel im 63. Lebensjahre und wurde am Dienstag unter zahlreicher Beteiligung beerdigt. Die Verstorbene entstammte der alten Postmeisterfamilie Knitel in Holzgau, war im ganzen Lechtale als das "Post-Hannele" bekannt und auf allen Posten der vierzigjährigen Amtszeit wegen ihrer Tüchtigkeit und Dienstlichkeit sehr beliebt. — Frl. Johanna Knitel pilgerte 1901 mit den Tirolern nach Jerusalem (Nr. 423); die Mitpilger werden um ein Gedenken im Gebete gebeten.

Aus: Außferner Zeitung vom 30. Aug. 1919
[...] Die Verstorbene, als "Posthannele" im ganzen Lechtale wohl bekannt, war eine Tochter des ersten Postmeisters von Holzgau, Ignaz Knitel, Erbauer des Postgasthofes, der seine Jugendzeit in Holland verbracht hatte, wo seine Eltern sich als Großkaufleute betätigten. Von ihren zahlreichen Geschwistern wandten sich noch zwei Brüder dem Postwesen zu, zwei Schwestern wurden als Klosterfrauen Lehrerinnen (Schw. Bernadette in Roppen und Mater Dominika in Brixen), während die Schwester Elise als Frau Hammerle die weitverzweigte Handelskäserei ihres Mannes zu großzügiger Entfaltung brachte. Das "Posthannele" erlernte im Vaterhause die Posthalterei und diente dort viele Jahre, aushilfsweise auch an verschiedenen Postämtern des Lechtales, kurze Zeit in Vorarlberg, dann zehn Jahre in Weißenbach, bis sie 1915 an Stelle ihres in den Ruhestand getretenen Bruders Otto in das heimatliche Holzgauer Posthaus zurückkehrte. Im Postwesen ausgezeichnet bewandert, war sie unermüdlich im Dienste, kannte keine neuzeitlichen Amtsstunden, deren genaue Einhaltung der bäuerlichen Bevölkerung oft schwer wird, sondern war oft von sechs Uhr früh bis abends acht Uhr tätig, stets freundlich und dienstbereit. So hat die ungemein beliebte Postmeisterin durch mehr als 40 Jahre ihres Amtes gewaltet, bis der Herr seine treue Dienerin heimberief, deren Andenken im Lechtale lange fortleben wird... [...]