Lechleitner Martin
Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort
Ehenbichl
Sterbejahr
1913
Franziskaner-Ordenskleriker-Subdiakon
430
Aus: Außferner Zeitung vom 22. März 1913
Am 18. März starb im Franziskanerkloster zu Kaltern im Blütenalter von 22 Jahren der ehrw. Frater Martin, Sohn des hiesigen Oekonomen und Altvorstehers Gregor Lechleitner. Frater Martin war Theologe des III. Kurses in Salzburg. Wegen beginnender Brustkrankheit mußte er im letzten Winter seine Studien unterbrechen, worauf ihn seine Obern zur Erholung nach Kaltern sandten. Dort ist er nun überraschend
schnell seinem Leiden erlegen. Frater Martin war am 17. Oktober 1890 in Ehenbichl geboren, trat am 25. August 1907 zu Hall in den Orden des hl. Franziskus und legte am 24. Oktober 1911 seine feierliche Profeß ab. Das Gymnasium absolvierte er mit Auszeichnung. Im nächsten Jahre hätte er in der Klosterkirche zu Reutte sein erstes heiliges Meßopfer feiern können. Den schwer geprüften Eltern und Geschwistern wendet
sich die allgemeine und herzlichste Teilnahme zu; dies um so mehr, als dieselben nun schon zum zweiten Male um die Hoffnung beraubt wurden, in Bälde den Sohn und Bruder als Priester am Altare zu sehen. Ein älterer Bruder des Verstorbenen starb vor 4 Jahren als Alumnus des Priesterseminars in Brixen, kaum ein Jahr vor der Priesterweihe. Auch dieser Sohn berechtigte auf Grund seiner glänzenden Studienerfolge zu den schönsten Hoffnungen. Doch des Herrn Wege sind nicht unsere Wege.