Rief Wilhelm
Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort
Tannheim
Sterbejahr
1972
Stukkateur
Aus: Ausserferner Nachrichten vom 25. März 1972
In frühester Jugend hatte der Verstorbene, wie es damals eben war, von seinem Vater Donatus Rief das Kunstgewerbe eines Stukkateurs erlernt. So mancher von ihm modellierte Hirschkopf ziert noch das eine und andere Tannheimer Haus. Auch am kulturellen Leben von Tannheim war Wilhelm Rief intensiv durch Jahrzehnte beteiligt. Viele Jahre, bis ins hohe Alter, gehörte er dem Kirchenchor und der Musikkapelle an. Auch für die Heimatkunde leistete der Verewigte nicht zu unterschätzende Beiträge. Welche Begeisterung empfand er, als ich ihm seinerzeit die Auffindung des Rueff'schen Wappenbriefes mitteilen konnte und dem Erwerb dieses Dokumentes schließlich nichts mehr im Wege stand. Dank gebührt dem Verstorbenen für die Überlassung der Aufzeichnungen seines Großvaters, des Wundarztes Schweighofer, zur weiteren Auswertung. Diese Aufzeichnungen geben vor allem Aufschluß über die wirtschaftlichen Verhältnisse im Tannheimer Tal zur damaligen Zeit. Jahrelang versah Wilhelm Rief die Stelle eines Aufsichtsoberjägers in den Tannheimer Jagdrevieren. Das letzte Halali ertönte über seinem Grab, gewidmet von seinen Berufsgenossen. Auch dem Schützenwesen hing er begeistert an. Bis ins hohe Alter kämpfte der Nestor mit Begeisterung au den Schießständen weit und breit. Dies würdigte auch Oberschützenmeister Richard Rief mit bewegten Worten am offenen Grabe. Nicht zuletzt war der Verstorbene in seiner Landwirtschaft allen Neuerungen gegenüber stets aufgeschlossen. So ist mit dem Ableben von Wilhelm Rief wieder ein Stück "Alt-Tannheim" von dieser Erde geschieden.