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Schobel Otto

Schobel Otto, Reutte

Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort

Reutte

Sterbejahr
1927

Oberlehrer

3


Aus: Ausferner Bote vom 14. April 1927
Reutte 11. April. (Schulleiter Otto Schobel †.) Vom hiesigen Schulgebäude weht die schwarze Trauerfahne. Ein schwerer Schicksalsschlag hat die hiesige Volksschule getroffen. Heute morgens um 3 Uhr hat Herr Oberlehrer Otto Schöbel seine Augen für diese Welt für immer geschlossen, er ist sanft und ruhig, so wie er stets gelebt, in das Jenseits gewandert. Derselbe war am 15. Jänner 1892 zu Höchst in Vorarlberg geboren. Sein Vater war dort Schulleiter. Herr Oberlehrer Otto Schobel besuchte das Lehrersemina in Feldkirch und erwarb sich daselbst im Jahre 1912 das Reifezeugnis als Lehrer für allg. Volksschulen. Im Herbste 1912 kam er an die hiesige Volksschule, und zwar zunächst als Substitut für die erkrankte und beurlaubte Lehrerin Schw. Anna Katharina Höllrigl. Nach Errichtung einer weiteren Klasse an der damals 5 klassigen Volksschule in Reutte wurde Herr Otto Schobel im nächsten Schuljahre vom Bezirksschulrate als provisorischer Lehrer in Reutte bestellt. Im Herbste 1914 erwarb sich derselbe bei der k. k. Prüfungskommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen in Innsbruck das Lehrbefähigungszeugnis und wurde mit Dekret des Landesschulrates vom 12. Sept. 1919 an der Schule in Reutte definitiv angestellt. Während des Weltkrieges mußte Herr Schobel auch einrücken und Kriegsdienste leisten. Nachdem Herr Oberlehrer Thomas Lagg 1920 in den Ruhestand getreten war, wurde Herr Otto Schobel als ältester Lehrer zum Schulleiter bestellt. Derselbe hielt als solcher peinl. Ordnung u. bemühte sich besonders, die Lehrmittelsammlung jedes Jahr zu vermehren. Ihm ist es zu verdanken daß heute die Schule in Reutte zu den besteingerichteten in unseerm Lande gehört. Dem Lehrpersonal gegenüber war Herr Oberlehrer Schobel stets ein gütiger und liebevoller Vorgesetzter. Er war auch Mitglied des Ortsschulrates und Lehrer an der hieisgen gewerbl. Fortbildungsschule.

Bis zum heurigen Jahr erfreute sich der Verblichene der besten Gesundheit, ihm hat nie etwas gefehlt. - Im Februar lfd. Js. aber erfaßte ihn die Grippe, zu der sich später auch ein Nieren- und Lungenleiden gesellte.