Bader Josef
Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort
Ehrwald
Sterbejahr
1929
8
Aus: Außferner Bote vom 9. Feb. 1929
Ehrwald. (Tödlicher Absturz). Von einem tragischen Unglücksfalle wurde am vergangenen Sonntag die Familie des Herrn Isidor Bader, vulgo Kleebauer heimgesucht. Der jüngste Sohn dieser Familie, der 20-jährige Josef, wollte sich am Sonntag mit mehreren Kameraden nach Eibsee zum Motorradrennen begeben. Sie benützten dabei den Weg über die Thörlen. Auf einmal rutschte Bader über einen Abhang und rief seinen Kameraden noch im Scherze zu: "Es geht ausgezeichnet!" Doch plötzlich löste sich eine Schneemasse los und riß Bader mit. Während er den Abhang hinuntersauste, schlug er zweimal mit dem Kopfe auf Felsen
auf und fand auf diese Weise den Tod, obwohl das Gehänge an dieser Stelle selbst nicht besonders hoch ist und die Schneemassen verhältnismäßig gering waren. Seine Kameraden eilten sofort ihm zu Hilfe, doch mutmaßten sie, Bader unterhalb des Abhanges zu finden, wo sie deshalb auch ziemlich lange suchten. Erst dann als alles Suchen an diesem Platze erfolglos war, bestiegen sie nochmals den Abhang und fanden dort Bader im blutdurchdrängten Schnee, vielleicht 50 Zentimeter tief, liegen. Nachdem sie sich vergeblich bemüht hatten, den Verunglückten mit ihren unbewaffneten Händen aus dem Schnee zu befreien, holten sie vom Eibsee Hilfe. Jedoch vermochte auch diese Rettungsaktion nur mehr die Leiche ihres Kameraden zu bergen. Die sterblichen Ueberreste des Verunglückten wurden in die Leichenkapelle nach Grainau gebracht und von dort am Montag abends nach Ehrwald überführt. Der schwerbetroffenen Familie wendet sich die allgemeine Teilnahme der Bevölkerung zu.