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Das eigene Haus im Wahnsinn angeschürt (1916)
Aus: Außferner Zeitung vom 26. Aug. 1916
Aus Heiterwang schreibt man uns: Am Sonntag, kurz vor 7 Uhr früh, kam im Hause des Alois Fasser Feuer zum Ausbruch und zerstörte es in etlichen Stunden vollständig. Durch die Löschaktion der Dorfbewohner konnte wenigstens sämtliche Einrichtung geborgen werden. Die Hennen waren im Freien und die Ziegen auf der Weide. Das Feuer wurde von der Frau des Alois Fasser im geistesverwirrten Zustande gelegt, weil sie, wie sie selbst angibt, sich im Wahn befindet, die Heiterwanger wollten sie ermorden, jetzt sei sie bereit zu sterben! Während ihr Mann in der Küche zu tun hatte, benützte sie die Gelegenheit zur Brandlegung, indem sie eine kleine Menge Hobelspäne mit Petroleum begoß und entzündete, wahrscheinlich versuchte sie dies auch an einigen Stellen des Heustockes, weil das Feuer an mehreren Stellen zugleich mit Heftigkeit zum Ausbruch kam. Nach Aussage Fassers hätte er das Feuer an der ersten Stelle löschen können, so aber war er machtlos. Seine Frau wurde heute im Bürgerspital in Reutte untergebracht; sie war kurze Zeit zuvor in der Nervenklinik Innsbruck zur Beobachtung!