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Imster Höhenweg (2565m)

Lechtaler Alpen


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Charakter: anspruchsvolles Alpinwandern
T5


Talort: Hoch-Imst, Imst





Wege und Pfade

Tourenbericht vom 22. Juli 2007

Laggers - Ödkarlekopf - Pleiskopf - Hinteres Alpjoch - Muttekopfhütte - Untermarkter Alm


am laggers
wolkenmeer
larsenngrat
bergwerkskopf
ödkarlekopf
hinteres alpjoch
geologisch interessant
pleiskopf
10-meter-leiter
wegweiser
muttekopfhütte
Von Hoch-Imst auf kleinem Steig vom Nordparkplatz aus in westliche Richtung zu dem von der Rosengartenschlucht heraufführenden Steig Nr. 622. Vorerst in gemäßigter Steigung durch einen schönen Kiefernwald, bald aber schwingt sich das Gelände spürbar auf und führt durch Steilwald zur Rotwand empor. Die Rotwand ist eine steile, schrofendurchsetzte Grasflanke. Oberhalb dieses Geländeabschnittes dann durch Latschengassen auf die zum Schluss flacher auslaufende Südschulter des Laggers (2328m).

Ein herrliches Bergpanorama tut sich vom Gipfel aus auf die südlichen Lechtaler Alpen, die Mieminger Berge, die Stubaier und Ötztaler Alpen auf. Über eine Grasflanke erfolgt dann ein kurzer Abstieg hinunter zum weiteren Gratverlauf. Über einige Erhebungen gelangt man bald zu dem ersten, aufgestellten Plattenpaket, welches sich einem am Grat in den Weg stellt. Links unterhalb der Schichtplatten können diese umgangen werden. Wieder am Grat eingetroffen geht es wiederum ein kurzes Stück am Gratverlauf entlang und bald trifft man auf das nächste Hindernis, das auch hier wieder linkerhand umgangen wird.

In etwa am tiefsten Punkt unterhalb der Schrofen angelangt, führt der Steig in einen ausgewaschenen Tobel welcher mit Hilfe von Seilsicherungen überwunden wird. Die Seilsicherungen sind allerdings trotz Errichtung in jüngster Zeit nicht sonderlich vertrauenserregend, da schon die ersten Haken nur noch frei herabbaumelnd am Fels hängen. Trotzdem stellt die Überwindung dieser Passage den trittsicheren Berggeher vor kein unüberwindliches Hindernis. Mit etwas Vorsicht gelingt dies schnell und schon kann man die schuttreichen Serpentinen in Richtung Ödkarlekopf, dem mit 2656 Metern höchsten Punkt der Tour, in Angriff nehmen.

Der Ödkarlekopf liegt nicht direkt am Weg, kann aber in einigen Minuten 'mitgenommen' werden und bietet auch schöne Ausblicke auf den vergangenen wie auch künftigen Wegverlauf, sowie in das schöne Larsennkar hinein über welchem die Große Schlenkerspitze majestätisch thront. Wer es sich zutraut kann laut den Angaben des AV-Führers im II. Schwierigkeitsgrad zum weiterführenden Grat hinabklettern, oder man begibt sich zurück zum Steig und umgeht auch den kleinen Gipfelstock des Ödkarlekopfes westlich unterhalb der Felswände um über einige Kehren zum Grat zu gelangen.

Über einen breiten, begrünten Rücken geht es beinahe waagrecht hinüber zum Pleiskopf (2560m). Von hier bieten sich zwei Varianten an: zum Einen der eigentliche Verlauf des Imster Höhenweges über den Verbindungsgrat Pleiskopf – Rotkopf und später durch die rotgefärbte Schutthalde hinab zum Muttekopfweg, oder aber vom Pleiskopf direkt über den Ostgrat über mehrere Schichtungsstufen hinunter zum Verbindungsgrat zum Hinteren Alpjoch. Bei zweitgenannter Variante ist eine Portion Orientierungsvermögen von Vorteil, da in dem groben Blockwerk die Markierungspunkte hin und wieder im Abstieg etwas schwer auszumachen sind.

Im unteren Bereich der Schichtungsstufen kommt der Schichtaufbau sehr schön zu Tage und eindrucksvoll kann hier ein Blick auf die Erdgeschichte geworfen werden, auch wenn einem das nötige Hintergrundwissen für das genaue Verstehen fehlt. Schön ist es jedenfalls trotzdem. Am Verbindungsgrat angekommen geht es über einen kleinen Pfad an Schrofen und Blöcken vorüber über einen grasigen Rücken, welcher bald von Schutt abgelöst wird bis ein schroffer Felskamm den Weg versperrt. Rechts rücken aber zwei Metallpfosten ins Bild, welche sich auch gleich als das obere Ende einer Leiter entpuppen. Ein Blick nach unten und man erkennt, dass es zwei Leitern sind die einem über die etwa 10 Meter hohe Hürde hinunter helfen.

Unten angekommen steigt man durch eine kleine Rinne (I) noch die letzten Meter aus der kleinen Wand aus und strebt wieder dem Grat zu. Nach einigen Schritten über denselben, erwartet einen noch einmal eine kleine Kletterpassage durch eine Rinne. Die angebrachten Seile weisen aber schon beim ersten Hinschauen augenfällige Mängel auf und so ist es ratsam, sich mehr auf die Felsgriffe zu verlassen, als sich an dem rostigen Drahtseil hinunter zu hangeln. Rasch kraxelt man also die ersten Meter durch die Rinne ab und bald leitet die „Seilsicherung“ nach rechts unterhalb einer Felsüberdachung hinaus, die zwar von der klettertechnischen Schwierigkeit her nach meinem Erachten etwas schwieriger, aber nicht ausgesetzt, nicht hoch und nur sehr kurz (ca. 3 – 4 Meter) ist (oberer Teil der Rinne I, unterer Quergang I+).

Über eine Grasflanke überwindet man noch die letzten Meter zum Hinteren Alpjoch (2425m) und steigt weiterhin über Gras und kurz nach rechts ausholend über eine Stufe in Gratnähe ab bis man auf einen Wegweiser trifft. Dieser zeigt den weiteren Abstieg in Richtung Muttekopfhütte an und leitet direkt in ein weiteres Schuttfeld. An eindrucksvollen, glatten Wänden vorbei in vielen Serpentinen durch das grobe Blockwerk und zum Bach hinab. Nach überqueren des Baches trifft man auch schon auf den Muttekopfweg, auf welchem es in wenigen Minuten zur Hütte geht. Eine ausgiebige Rast auf der Hütte ist sehr zu empfehlen, denn die Aussicht ist perfekt, die Hütte sauber geführt und die Speisen sehr verlockend.

Über den Hüttenweg folgt später der Abstieg hinunter bis zur Latschenhütte, bei welcher der Fahrweg verlassen und der Bach gequert wird um im weiteren Verlauf zur Untermarkter Alm zu gelangen, wo einen der schönste Teil des Abstieges erwartet, den kann man nämlich mit einer rasanten Fahrt mittels der „längsten Achterbahn der Welt“ absolvieren: dem Alpine Coaster. Man könnte es auch eine sehr lange Sommerrodelbahn nennen, was aber dann wohl nicht mehr so gut klingt. Jedenfalls endet diese 'Achterbahn' direkt in Hoch-Imst und man ist somit wieder am Ausgangspunkt der Tour angelangt.

Fazit: traumhafte Grat- bzw. Kammtour in den südlichen Lechtaler Alpen mit tollen Ausblicken in eben diese und auf die südlich gelegenen Zentralalpen. Mit der Muttekopfhütte gibt es ein tolles Hüttenziel und die Abfahrt mit dem 'Alpine Coaster' rundet die Tour perfekt ab.



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