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Langenegg

Burgruine



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Die stiftkemptische Burg Langenegg, welche 1269 erstmals urkundlich erwähnt wird, bildete einst das Zentrum der Herrschaft Langenegg. Ab etwa 1500 wurde die Burg unter den Schutz von Kaiser Maximilian I. gestellt. Trotzdem wurde Langenegg schon 1525 von Bauern geplündert und 1647 fiel der Besitz an den Fürstabt von Kempten zurück.

Ab 1734 erfolgte der Umbau des Burgturms in ein Zucht- und Arbeitshaus für Mittellose und Bettelvolk. 1775 kam es zu der Inhaftierung der Maria Anna Schwegelin (oder auch Schwägelin), welche als letzte "Hexe" in Deutschland verurteilt wurde. Die Verurteilung zum Tod wurde allerdings nie vollstreckt.

Die 1729 geborene Anna Schwegelin kam aus ärmlichen Verhältnissen und war als Magd beschäftigt. Sie arbeitete auf verschiedenen Bauernhöfen und in Gasthäusern im Umland von Memmingen. Etwa Mitte des 18. Jahrhunderts konvertierte sie vom katholischen Glauben zu den Protestanten. Später versuchte sie diese Konversion jedoch wieder rückgängig zu machen. 1769 zwang sie ein Beinleiden in die Erwerbslosigkeit, woraufhin sie in das Leprosenhaus Obergünzburg aufgenommen wurde. Etwa 1771 überstellte man Anna dann in das stiftkemptische Arbeitshaus Langenegg bei Martinszell.

Vielleicht war eine geistige Erkrankung der Auslöser, möglicherweise auch ein übermäßiges Hineinsteigern in eine bizarre Glaubenswelt. Jedenfalls war Anna zu dieser Zeit der fixen Idee verfallen, eine Buhlschaft mit dem Teufel eingegangen zu sein. Der Leibhaftige habe sie missbraucht und sie gezwungen von Gott abzuschwören. Den Teufelspakt gestand die Schwegelin dann auch vor einem 1774 in der Sache angestrengten Freien kaiserlichen Landgericht, welches letztlich das Urteil "Hinrichtung mit dem Schwert" aussprach. Der Termin für die Exekution des Urteils wurde auf den 11. April 1775 angesetzt, in letzter Minute aber vom Fürstabt selbst aufgeschoben. Anna verblieb auf Langenegg in Haft, wurde 1781 jedoch vermutlich wegen einer Erkrankung in das Stift Kempten verbracht, wo sie aber bald verstarb.

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