Fritzens im Inntal - namengebender Ort eines ganzen Kulturkreises, welcher sich über das gesamte Nordtiroler Gebiet, Osttirol sowie Südtirol und dem Trentino erstreckt. Archäologische Lehrpfade, Infotafeln und jede Menge Illustrationen welche das Leben der damaligen Menschen wiedergeben...
Moment mal!
Nein! - Nichts dergleichen...
Wer durch den Ort Fritzens spaziert und sich aufmacht, den Pirchboden etwa 200 Höhenmeter oberhalb des Dorfes zu inspizieren, der findet - aber nur wenn er sehr aufmerksam ist - beim Gang die Bergstraße hinauf eine Bronzetafel.
IN DIESEM BEREICH ENTDECKTE 1917 DER SPRENGELARZT DR. KARL STAINER AUS WATTENS SPUREN EINER RÄTISCHEN SIEDLUNG AUS DER ZEIT UM 500 V. CHR. MIT KERAMIKEN BESONDERER ART, DIE MIT NAMENSGEBEND WURDEN FÜR DIE IN TIROL WEIT VERBREITETE FRITZENS-SANZENO-KULTUR
Das war es dann auch schon an Informationen..!
Oben am Pirchboden angekommen, fällt die relativ ebene Fläche, wie auch die zu drei Seiten steil abfallenden Flanken auf. Nur bei genauem Besehen kann man ab und an eine Vertiefung bzw. Mulde auf der Hochfläche ausmachen. Vermutlich die damaligen Standplätze der rätischen Häuser, deren Bewohner möglicherweise einer Elite entstammten, wohingegen die einfache bäuerliche Bevölkerung am Fuß des Hügels lebte.
die Hochfläche Pirchboden über Fritzens
Ein vorgeschichtlicher Zugangsweg scheint sich von Osten (Terfens) kommend quer durch den Hang zu der Hochfläche hinzuziehen. Dieselbe weist hie und da noch Reste von Wallanlagen an den Außenrändern auf. Mehr gibt es leider nicht zu erforschen, da der östliche Teil der Fläche überdies mit dichtem Wald bewachsen und im Zuge eines Spazierganges nur erschwert zugänglich ist.
Ganz im Osten des Bodens senkt sich das Gelände hin zu einer Einsattelung ab, welche das Areal von der Hochfläche zwischen Gnadenwald und Umlberg (Terfens) trennt.
Offenbar wurden während Grabungen ab dem Jahr 1993 insgesamt 3 Häuser untersucht, wobei neben einem Gürtelblech auch Fibeln, eine Lanzenspitze und weitere eher dem landwirtschaftlichen Milieu entsprechende Gerätschaften aufgefunden wurden.
Aus historischer Sicht gibt es dann doch noch eine interessante Gegebenheit in diesem Zusammenhang - der Sprengelarzt Dr. Karl Stainer war der Sohn der
Anna Stainer-Knittel aus Elbigenalp.