Chronik
für das Jahr 1633
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Bereits seit 1629 wurden die Pässe und Anhöhen rigoros überwacht um ein Einschleppen der Pest zu verhindern. Die Wachposten hatten die Pflicht Tag und Nacht auf ihrem Posten zu bleiben und alles genau zu kontrollieren. Sie mussten die Reisenden nach ihrem Herkunftsort fragen, sie danach in Quarantäne verbringen bis ausgeschlossen werden konnte, dass sie und ihre Habe nicht infiziert waren. Das illegale Einschleichen wurde mit der Hinrichtung geahndet.
Trotzdem wird das Außerfern abermals von der Pest entvölkert. Etwa 20 bis 40% der Bevölkerung wird durch die Seuche dahingerafft. Im Lechtal werden beispielsweise die rechts des Lech gelegenen Weiler Grießau und Grünau besonders stark getroffen, dort lebt bis zum Abebben der Pest so gut wie niemand mehr. Das große Sterben endet erst im Jahre 1636
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Starkregen ergießt sich über dem Bezirk Reutte und dem Allgäu. Auch bei der Hochalpe bei Sibratsgfäll gibt es einen solchen Wasserguss, dass "sich das Vieh nicht mehr zu retten wusste, sondern Pferde und Stiere zu schwimmen anfingen. Es wurden 51 Ross und 49 Stiere durch die Gewalt des nach der Öffnung ziehenden Stromes durch die Felsenwände heraus getrieben und in das tiefe Tal hinuntergestürzt"
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Mitte Januar werden kriegsgefangene Kemptener Bürger von den Schweden über Ehrenberg in das Inntal nach der Burg Petersberg verbracht, wo sie bis Anfang März inhaftiert bleiben um dann wieder in die großteils zerstörte Heimat zurück zu kehren
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Am Abend des 5. September gelangen 1400 spanische Soldaten nach Reutte, welche von den Bürgern des Ortes verpflegt und beherbergt werden müssen