Stützmauer der Hirnstraße im Klausenwald
Zur Blütezeit der Saline in Hall fraß sich deren Holzverbrauch bis in die hintersten Tiroler Winkel hinein, wie beispielsweise auch bei uns in das Alperschontal, durch welches das Holz bis hinaus nach Lend (Bach) und auf dem Lech weiter nach
Ehenbichl getriftet wurde. Ab etwa 1780 besorgte das mit großem Erfolg die
Unternehmerfamilie Hirn aus Obermieming.
Die sogenannte "Oberinntalische Holzkompagnie" betrieb nahe Rieden einen Rechen, baute für die Holzknechte ein Unterkunftshaus - noch heute im Volksmund als 'Hiaraheisle' benannt - und errichtete mit großem Fachwissen und Geschick einen Holztransportweg von Rieden durch den Klausenwald bis an den Fuß der Gürte bei Heiterwang. Dabei legte man diesen Holzbringungsweg so geschickt in das Gelände, dass über etwa 2,3 Kilometer das Höhenniveau der Trasse annähernd dasselbe bleibt. Völlig eben schlängelt sich die Hirnstraße noch heute durch den Wald oder durchschneidet steile Flanken um letztlich bei der Flur Tieflache auf den allgemein genutzten Straßenzug zu treffen.
Eine kurze Steigung hinauf zur Gürte hat wohl Tier und Mensch einiges an Mühe gekostet um dann bei der 'Asetz' (Absetzen der Last) und dem 'Ifang' das Gefälle hinab nach Heiterwang zur Schonung der Kräfte zu nutzen.
In einem Artikel der Innsbrucker Nachrichten vom 18. August 1908 wird berichtet:
"...von historischem Interesse ist die den... [...] ...Staatsforst durchziehende Hirnstraße, auf welcher in früherer Zeit die weite und äußerst schwierige Bringung des Brennholzes vom oberen Lechtale über den Fernpaß bis zur Saline nach Hall stattfand, in ihrer Gänze eine geradezu staunenswerte Leistung jener älteren Zeit..."
bei Rieden wird das auf dem Lech geflößte Holz mittels Rechen geländet und dann über 'den neuen Holzweg' (Hirnstraße) durch den Klausenwald in Richtung Fernpass verbracht
(Schmittsche Karte 1797)