Geboren am 26.10.1427 in Innsbruck
Gestorben am 4.3.1496 in Innsbruck
Erzherzog von Österreich, Regent von Tirol und Vorderösterreich
Sigmund wird 1427 als Sohn des
Herzog Friedrich IV. "mit der leeren Tasche" und der Anna von Braunschweig in Innsbruck geboren.
Als sein Vater stirbt ist Sigmund gerade einmal zwölf Jahre alt. Aufgrund der habsburgischen Gesetze erlangt man das Volljährigenalter aber erst ab einem Alter von 16 Jahren. Somit wird Friedrich III. zu seinem Vormund bestellt und nach Graz geholt. Für Friedrich III.
war Tirol eine lukrative Einnahmequelle da das Land über reiche Bodenschätze verfügte. So kam es, dass er den jungen Sigmund über seine Volljährigkeit hinaus bis zu dessen 19. Lebensjahr nicht herausgab. Dadurch rief er aber den Unmut der Tiroler Stände hervor und erst als diese mit Krieg drohten, ließ er den jungen Sigmund ziehen.
Erzherzog Sigmund
Um den Einfluss im Westen auszuweiten sollte Sigmund die französische Königstochter Radegunde ehelichen, diese verstarb aber noch vor der Eheschließung im Jahre 1445.
1446 konnte Sigmund seine Regentschaft über Tirol und Vorderösterreich (Streubesitz im heutigen Vorarlberg, dem Elsass, Schwaben, Württemberg und der Schweiz) antreten. Als Regierungssitz bestimmte Sigmund seinen Geburtsort Innsbruck. Im "Neuen Hof" (heutiges
Goldenes Dachl in Innsbruck) hatte er seinen Wohnsitz. Später wurde von ihm aber die Hofburg erbaut, in welcher er nach deren Fertigstellung Quartier bezog (1460).
Einen lange währenden Konflikt hielt Sigmund mit Nikolaus Cusanus, dem damaligen Bischof von Brixen. Cusanus hatte bei seiner Tätigkeit als Rechtsgelehrter in den Dokumenten eine Niederschrift der Besitzverhältnisse um die Gebiete des Inn-, Eisack- und Pustertales gefunden. Dieses Schriftstück bezeugte, dass diese Gebiete von Konrad II. im 11. Jahrhundert an die Bischöfe von Brixen und Trient nur verliehen wurden, nicht aber als Schenkung übergeben wurden. Diese Streitigkeiten endeten erst nachdem Cusanus verstorben war. 1449 heiratete Sigmund in Meran die Tochter des Jakob I. von Schottland. Eleonore musste aufgrund der häufigen Abwesenheit ihres Mannes oft die Regierungsgeschäfte führen, was für sie einen hohen politischen Einfluss brachte. Ihre Vorliebe zur Kunst und der kulturellen Bildung machten Innsbruck damit bald zu einem Kulturzentrum.
In den Jahren zwischen 1451 und 1462 lässt Sigmund auf einer Insel im Fernsteinsee ein Schloss für seine scheue Gattin Eleonore errichten, die
Sigmundsburg.
1477 wurde Sigmund von Kaiser Friedrich III. zum Erzherzog erhoben. Im selben Jahr wurde auch die Münzprägestätte von Meran nach Hall verlegt. Bald darauf ließ Sigmund die erste Großsilbermünze der Welt prägen, den Taler. Unter Sigmunds Führung wurden aber auch wichtige Straßenbauten unternommen. Im Jahr 1480 verstarb seine Frau Eleonore. Aus der Ehe von Sigmund und Eleonore gingen keine Kinder hervor.
Bis zum Jahr 1480 wurde die Tiroler Angelegenheiten von Sigmund gut erledigt, war er doch ein intelligenter und begabter Monarch. Jedoch wendete sich von nun an das Blatt und immer öfter machte sich Unzufriedenheit bei seinen Untertanen bemerkbar, was
sein ausschweifender und zügelloser Lebensstil sicherlich nicht gerade günstig beeinflusste. Diese Zügellosigkeit setzte sich auch in der Art fort, als dass ihm nachgesagt wird, dass er "einige" uneheliche Kinder gezeugt hätte - was unter den Monarchen der damaligen Zeit keine Seltenheit darstellte. 1484 vermählt sich Sigmund mit der erst sechzehnjährigen Katharina von Sachsen. Auch diese Ehe blieb kinderlos.
Das prunkvolle Hofleben und die kriegerischen Auseinandersetzungen führten dazu, dass Sigmund
immer mehr an Schulden anhäufte und seine Günstlinge mittlerweile von einer weiteren Unterstützung absahen. So wollte er Teile von Tirol an die Bayern verpfänden, doch damit wurden die Tiroler Stände auf den Plan gerufen. Der Erzherzog musste 1490 daher auf massives Drängen seine Regierungsangelegenheiten an Herzog Maximilian übergeben.
Bezeichnend ist auch die sicher überlieferte Sterbeszene Sigmunds. So mussten ihm in großen Becken noch einmal Silbertaler an das Sterbebett gebracht werden, damit er es ein letztes mal hatte ertasten können. Das Geld war jedoch ausgeliehen, denn Tirol war nun über die Maßen verschuldet. 1496 wird Sigmund der Münzreiche in der Fürstengruft im Stift Stams beigesetzt.
Quellen und Weblinks
Ferdinandeum - Tiroler Landesmuseen