Wenn man von Obergünzburg durch das Thal der Günz abwärts gegen Ronsberg zu geht, wird bei Seesen dasselbe enger und an den östlichen Gehängen treten im Walde Nagelfluhfelsen zu Tage. An einer Stelle zieht hier ein langer 'Schranz', eine Spalte in den Felsen, und eine Höhle findet sich da, die man die 'Teufelsküche' nennt. Da sitzt, ging früher die Sage, der Teufel drin und lauert auf die Menschen, die sich da hinein verirren sollten. Auch eine Truhe Gold liege darin, aber ein schrecklicher Pudel mit feurigen Augen bewache dasselbe. Dieser Pudel, sagen einige, sie nichts anderes als der Geist von einem, der zu Lebzeiten das Geld veruntreut und es hernach vor den einfallenden Schweden hier versteckt habe, wo es in Vergessenheit geriet und seitdem vom Geiste gehütet werden muß.
Abwärts von der Teufelsküche, am Hegelstein, soll man früher nächtlich oft feurige Geister mit einander ringen und 'an einander hinauffahren' sehen, voraus zu heiligen Zeiten. Ein Kapuziner aber habe sie später während eines siebenjährigen Jubiläums erlöst.
Sagen, Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus - Dr. Karl A. Reiser (1895)
Eine weitere Legende zum Namen besagt:
In der heutigen Teufelsküche nahe Obergünzburg lebte vor vielen hundert Jahren ein Mann mit Frau und Kind. Die gesammelten Pflanzen und die bei der Jagd erlegten Tiere wurden in der Felsenküche zubereitet. Eines Tages wurde die Familie durch den Saft blauer Beeren vergiftet und der Mann verfluchte den Ort, kurz bevor er und seine Famile starb.
Infotafel vor Ort