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Das Heilbad Schattwald (1833)
Der Bote von Tyrol vom 11. April 1833
Anzeige des Heilbades Schattwald und der damit verbundenen Milch- und Molken-Kur-Anstalt
Endesgefertigter bringt zur öffentlichen Kenntniß eines hochzuverehrenden Publikums, daß er das Schwefelbad Schattwald, in dem durch seine romantische Lage ausgezeichneten Alpenthale Tannheim gelegen, übernommen, und bis Mitte Mai laufenden Jahrs zu eröffnen gedenke. Möglichste Sorge für alle Bequemlichkeit der Titel Herren Kurgäste, eine gewählte Tafel, ausgesuchte Sorten Weine, (auch feine Liquers und Konfekturen) nebst geräumigem Lokale und prompter Bedienung zu billigen Preisen, ein Gesellschaftssaal mit Pianoforte, Musikalien und öffentlichen Blättern, ausgestattet zur Unterhaltung an trüben Tagen, und Sorge für angenehme Spaziergänge und Unterhaltungsplätze im Freien bei heiterm Himmel in der balsamischen Alpenluft des Badeortes, werden des Gefertigten Hauptaugenmerk seyn, um die Wirkung der zu wiederholten Malen chemisch analysierten, durch hundertjährige Erfahrung erprobten, gegen allerlei chronische Haut- und Unterleibsbeschwerden, hauptsächlich aber rheumatische, gichtische und lähmungsartige Leiden, heilbringenden Quelle zu erhöhen, und den Titel Herren Kurgästen den Aufenthalt an dem Badeorte zu würzen.
Angeregt durch die den Kurort von allen Seiten umkränzenden gewürzhaften Alpenweiden wird der Unternehmer mir vorbemeldeter Badanstalt auch eine Milch- und Molken-Kuranstalt vereinen.
Indem der Gefertigte im Voraus versichern zu können glaubt, daß Niemand der Titel Herren Kurgäste unbefriedigt den Badort verlassen werde, empfiehlt er sich und seine Kuranstalt in der schmeichelhaften Aussicht auf zahlreichen Besuch dem Wohlwollen eines verehrtesten Publikums.
Reutte im Oberinnthale, den 30. März 1833.
Johann Georg Stolz.
zeitgenössische Ansicht des Bades und dem Gasthaus "zur Traube" in Schattwald - Steindruck v. Verlag Dannheimer - etwa 1850
