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Die Hennenwinkelstraße in Reutte (1913)
Aus: Außferner Zeitung vom 15. Nov. 1913
In der letzten Nummer der "Außferner Zeitung" wünscht
ein Hausbesitzer der Lindenstraße (Hennewinkel), das k. k. Straßenärar möge diese manchmal schwer passierbare Straßenstrecke auch Walzen. Der Einsender scheint der irrigen Ansicht zu sein, als sei diese Straße Reichsstraße; tatsächlich ist diese Straße Gemeindeweg und ist bisher die Gemeinde Reutte zur Einhaltung derselben verpflichtet unter Konkurrenzleistung der k. k. Spinn- und Webereifabrik Reutte. Nachdem die über das sogenannte "Gsteig" führende Tannheimer Reichsstraße wohl nicht mehr den Verkehrsverhältnissen entspricht, wurden seit längerer Zeit zwischen der Gemeinde Reutte und der Reichsstraßenverwaltung Verhandlungen gepflogen darüber, daß die Reichsstraße in den Hennewinkel umgelegt und hier neu angelegt wird. Diese Verhandlungen sind nun dahin günstig zum Abschlusse gekommen, daß das k. k. Arbeitenministerium die bezüglichen Anträge der k. k. Bezirkshauptmannschaft abgetreten und das Projekt für die Umlegung der Tannheimer Reichsstraße im sogenannten Hennewinkel in Reutte mit einem Kostenvoranschlage von 21500 K unter der Bedingung genehmigt hat, daß die Marktgemeinde Reutte zu diesem Straßenbau einen Barbeitrag von 1000 K und den erforderlichen Grund aus den Wegparzellen 2390/1, 2397 und G.-P. Nr. 2372 (Hauptplatz) dem k. k. Aerar unentgeltlich überläßt und wird, sobald diese Umlegung durchgeführt ist, die Straße in "Gsteig" in das Eigentum und die Erhaltung der Gemeinde Reutte übergeben. Es ist die Inkamerierung und Umlegung für Reutte eine sehr anerkennenswerte Verkehrsverbesserung und wäre daher die Sache wohl als sehr dringende Angelegenheit seitens der Gemeindevertretung mit allen Mitteln anzustreben, damit im Jahre 1914 dieses Projekt durchgeführt werden könnte.
geschäftig geht es zu am unteren Rand des Hennewinkl - Foto: Risch-Lau, Vorarlberger Landesbibliothek (CC BY 4.0)
die Lindenstraße durchkreuzt den Reuttener Hennewinkl - Foto: Risch-Lau, Vorarlberger Landesbibliothek (CC BY 4.0)
der Hennewinkl im Franziszeischen Kataster aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
