Im Winter kommen die Bergbauern mit ihren "Schalinggen", um das Heu von den im Sommer unter großer Anstrengung gefüllten Holzstädeln abzuholen. Um den Lawinengängen auszuweichen, zieht man den Heuschlitten auch schon einmal über die ebene Fläche des Vilsalpsees um dann über den schmalen Zufahrtsweg nach Tannheim zu gelangen.
Die Leute haben auf den Höfen ihr Auskommen - solange die Naturgewalten ihnen keinen Strich durch die Rechnung machen.
Wie etwa im Juni 1936, als rund 500 Schafe der Tannheimer hoch über dem Vilsalpsee in ein Gewitter geraten. Ein Blitz fährt in die Menge, 72 Tiere werden sofort getötet. Ihre Körper liegen in einem Umkreis von 60 Metern um die Einschlagstelle verstreut umher.
Ein herber Schlag, welcher die karge Existenz eines jeden betroffenen Hofes gefährdet.
Heuziehen über den Vilsalpsee - Foto: Erika Schmachtenberger - 1939
