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Wegbau über das Mädelejoch (1888)

Aus: Österreichische Touristenzeitung (1888)
Der Wegbau über das Mädele-Joch. Schon seit Jahren wurde das dringende Bedürfniss der Wegverbesserung der, sowohl bezüglich des Handelsverkehres (Viehhandel Lechthal- Algäu), als auch touristisch überaus wichtigen Uebergangsroute von Bayern nach Lechthal gefühlt.
Zumal auf der bayrischen Seite schwebte der Tourist nicht nur im Frühjahre und im Spätherbste, sondern auch in den schönen Sommermonaten, während der Fremdensaison, zuweilen in sichtlicher Lebensgefahr.
In Anbetracht der grossen Schwierigkeiten nun, die der gefürchtete Sperrbachtobel bietet, wurde bis in die neueste Zeit jedes Project dieses dringend nothwendigen Wegbaues zurückgewiesen.
Einerseits hielt man die Vermeidung dieses berüchtigten Tobels - vom Lechthaler Volke hört man ihn des Oefteren "Die Mördergrube" nenne - für unmöglich, anderseits scheute man einen bedeutenden Kostenaufwand, der sich bei der Herstellung eines dauerhaften Weges nach der natürlichen Sachlage voraussichtlich herausstellen musste. Die rührige Section Algäu-Kempten des Deutschen und Oesterr. Alpenvereines überwand nun diese Vorstellung von der Unmöglichkeit der Herstellung eines dauerhaften Weges der Strecke Spielmannsau- Obermädele und beschloss schon vorigen Jahres (1886), trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse, die erwähnte Strecke gefahrlos und zum grössern Theil neu herzustellen.

[...]Die Vollendung des Weges ist jedoch bis spätestens 15. Juli nächsten Jahres sicher gestellt, und hat die Section Algäu-Kempten damit dann ein Werk geschaffen, das ihr selbst zur Ehre, den Touristen und den Einheimischen aber zum Segen gereicht.

In Rücksicht auf das grosse Verdienst, das sich die genannte Section Algäu-Kempten um die Erleichterung, sowohl des touristischen als auch des Viehverkehres zwischen Algäu und dem Lechthale durch dieses wohlthätige Unternehmen erwirbt, wollte sich auch Lechthal resp. die Section "Lechthal" des Oesterr. Touristen-Club bei diesem gemeinnützigen Wegbaue nicht länger passiv verhalten und beschloss bereits im vorigen Jahre, als der Sectionsleitung "Lechthal" dieses Vorhaben der Alpenvereins-Section Algäu-Kempten bekannt gegeben war, die Wegstrecke von Holzgau zum Obermädele-Joch herzustellen.

[...]Dabei wurde nun bereits an mehreren Stellen der Weg neu angelegt. Das bisher Geleistete gereicht dem Bauleiter, Herrn Johann Moll von Holzgau, vollends zur Ehre.


Blick zum unteren Mädelejoch (linker Bildrand) und zum oberen Mädelejoch


am Hahnenkamm
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Brauhaus Amann
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