
Der Erfinder Apollon Scheidle
mit freundlicher Genehmigung Anita Walch-Lang

Die Söhne Apollons - Oskar und Albert Scheidle - mit freundlicher Genehmigung von
Scheidle KraftfahrzeugeDanke auch an Hermann Schrötter
In Obergiblen im Lechtal starb am 15. d. M. der weitbekannte Bauer und Erfinder Apollon Scheidle im 85. Lebensjahre. Schon in seiner Jugend erhielt er in der Zeichenschule des berühmten Litographen und Graveurs Anton Falger in Elbigenalp die Anregung für sein späteres Schaffen als Mechaniker und Erfinder.
Nach jahrelanger Tätigkeit in der Jenbacher Eisenfabrik ließ sich Scheidle in Obergiblen häuslich nieder. Er richtete sich eine mechanische Werkstätte ein, beteiligte sich an Weg- und Brückenbauten im ganzen Lechtal und vollendete seine Fahrradpläne. Sein Luftpneumatikrad, das erste dieser Art, brachte ihm 1893 bei der Landesausstellung in Innsbruck die große silberne Medaille ein. Später hatte der rastlose Mann ein neues Arbeitsfeld gefunden, er schuf die Grundlagen des modernen Fremdenverkehrs im Lechtal. Er legte selbst die Bergführerprüfung ab, erbaute die Memminger Hütte, legte die Wasserleitungen der Ansbacher und Hanauer Hütte an und überwachte den Bau von Höhenwegen als erstklassiger Kenner seiner heimatlichen Berge.
Auch im Leben der Gemeinde Obergiblen spielte Apollon Scheidle eine maßgebende Rolle. Er war lange Jahre im Gemeinderat und bei den verschiedenen Vereinen an führender Stelle.