zunter.net-Logo
Berge & Hütten » Lechtaler Alpen » Maldonalpe


Maldonalpe (1714m)

Lechtaler Alpen


kein Bild vorhanden

Karte in OpenStreetMap öffnen

Charakter: Wandern
T1


Talort: Imst, Pfafflar

Geschichte und Sonstiges

Aus: Außferner Zeitung vom 5. Mai 1917
Von Lawinen zerstörte Alpe. Die Stadtgemeinde Imst besitzt im Gebiete des "Hahntennen" genannten Überganges zwischen dem Oberinntal und dem Pfafflar-Lechtal eine weitausgedehnte Sennalpe, die Maldonalpe, welche in den Jahren 1912 — 1913 nach den Plänen des Landesalpinspektors Merk mit Staats- und Landessubventionen zu einer Mustersennerei ausgestaltet wurde. Unter einem Aufwand von 40.000 bis 30.000 K wurde die Alphütte oder Taye umgebaut und ein moderner Sennereibetrieb errichtet, Stall , Stadl und Schupfe neu erbaut und der umgebende Alpboden geräumt und hergerichtet. Die letzten drei Jahre war die neue Mustersennerei in Betrieb und lieferte die erfreulich besten Erträge. Gestern früh begaben sich nun der Pächter der Imster Hochjagd, Herr Architekt Hutter, Innsbruck, mit dem Aufsichtsjäger Martin Walch, vulgo Zilleler Martin, in der Maldon auf den Spielhahnbalz. Leider mußten sie feststellen, daß sich anstelle der Moldonalpe, anstelle der Hütte, des Stalles und der Zugebäude, ein riesiges Lawinenfeld befand. Stall, Stadl und Schupfe sind vollständig verschüttet und wahrscheinlich vom Drucke niedergegangener Lawinen zertrümmert worden. Der Dachstuhl der Sennhütte lag in zahllosen Trümmern 30 bis 50 Schritte unterhalb der Hütte. An der Hütte selbst konnten die zwei Jäger mit den Bergstöcken ein Fenster freilegen und durch dieses in einen Teil des Innenraumes blicken. Aus einer Eisenstange hinter dem Fenster hingen im Dunkel des verschütteten Raumes noch zwei Hirtenmäntel. Herr Hutter und der Jäger wollen daraus und aus anderen Umständen schließen, daß der gemauerte Teil der Alphütte vielleicht doch nicht eingedrückt ist und die wertvollen Einrichtungsgegenstände der Sennerei erhalten geblieben sind. Das Zerstörungswerk ist wahrscheinlich nicht von einer einzelnen, sondern von mehreren aufeinander folgenden Lawinen verrichtet worden. Die Maldonsennhütte lag an einem Punkte, welcher durch keinen Lawinengang bedroht erschien; kein Mensch kann sich erinnern, daß dort jemals eine Lawine niedergegangen sei. Aus diesem Grunde hatte man auch keine Bedenken getragen, so große Geldsummen bei der Ausgestaltung der Maldonsennerei zu investieren. Da im Maldongebiet zur Zeit sehr große Lawinengefahr herrscht, wird es vorerst unmöglich sein, durch einen eingehenden Augenschein den entstandenen Schaden genauer festzustellen. — Die durch Lawinen zerstörte Maldonalpe befand sich an einem nach menschlicher Berechnung vollständig lawinensicheren Platze an der Nordseite des von Imst gegen Pfafflar führenden Hochtales, unter den Ausläufern der Heiterwand, dem Falschen Kogl, dem Steinjöchl und Plattjoch. Von dieser Seite sind nach den Feststellungen des Architekten Hutter und des ihn begleitenden Jägers Martin Walch die zerstörenden Lawinen nicht niedergegangen, sondern von der südwestlichen Talseite, die von den Ausläufern der hinteren Plattein gebildet wird. Der große weite Talboden ist mit enormen Schneemassen ausgefüllt. Der Vorwinter war in unserer Gegend heuer bekanntlich schneearm. Nur ein einzigesmal ergab sich innerhalb 24 Stunden eine Schneemenge von 27 Zentimetern, während in anderen Jahren, 60 Zentimeter und darüber gemessen wurden. Im Hochgebirge ist aber der Nachwinter sehr schneereich gewesen. Das Hochtal der Maldon bildet eine verschneite Wanne mit ovalem Boden, an deren einen Seite die Lawinen niederschießen und durch den eigenen Druck an der anderen Seite noch hoch emporgeschleudert werden. Sie haben auch die weit entfernt, gerade gegenüber ihrer Losbruchstelle liegende Alpensennhütte erreicht und diese samt den Zubauten in Trümmer verwandelt.



zufällige Bilder

Hüttenkapelle
pflach, hüttenkapelle
Bad Faulenbach
Füssen
Breitachklamm
breitachklamm, kleinwalsertal, oberstdorf, oberallgäu, klamm

(349)




...vielleicht auch interessant:

Falger-Haus (Schnippsel)
Berge und Hütten in Ortsnähe (Berge)
Einhaltung der Bestimmungen über den Tabakanbau und Erzeugung von Hausbier (1924) (Schnippsel)




...weitere alpine Ziele:

Große Schafkarspitze (Gramais)
Karlesspitze (Häselgehr)
Hohenfluhalpkopf (Steibis)




3