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Die Untere Salzstraße

über Vils und Oy



Die Streitigkeiten zwischen dem Erzherzog von Österreich und dem Bischof von Augsburg wegen der Zolleinnahmen aus dem Salztransport über das Joch werden 1686 durch einen Vertrag beendet. Demnach sollen zwei Drittel des Salzes über die Jochstraße, ein Drittel soll über Oy transportiert werden.

...bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde das Straßenwesen im Allgäu nicht besser, als es im Mittelalter gewesen war... [...] ...zur Anlage neuer Straßen und zur Verbesserung der alten führte bei uns namentlich der rege Salzverkehr aus Baiern und Tirol nach dem Westen. Seinetwegen baute Österreich 1540 — 50 eine Fahrstraße von Reute über Thannheim bis auf das Joch und von da weiter der Graf von Montfort bis an die Rieder Zollbrücke, wodurch die Salzfuhren nach dem Bodensee der Straße über Oy und Kempten entzogen wurden. Dadurch entstanden endlose Streitigkeiten, die erst 1686 durch einen Vergleich zwischen Österreich und dem Bischofe von Augsburg, nach dem ein Drittel der Salzfuhren aus Tirol über Oy, zwei Drittel über das Joch zu gehen hatten und der Bischof von jedem Salzfaß, das über das Joch gieng, vier, auf der Straße über Oy aber drei Kreuzer erheben durfte, ihr Ende fanden.

Auch in Vils befand sich eine Salzniederlage und ein Salzfaktor. Etwa 6000 Salzfässer wurden dort jährlich umgeschlagen und im Anschluss bis nach Oy transportiert. Die größeren Frächter in Vils waren der Lob, Keller und Patscheider.
Mit den Salztransporten kamen auch die Wirtshäuser zu einem gehörigen Umsatz, wobei die Gastwirtschaft "zum Grünen Baum" die älteste in Vils sein dürfte.

Tüchtig wurde das Straßenwesen im Allgäu erst, als im 18. Jahrhundert der Schwäbische Kreis dasselbe in sein Bereich zog und allenthalben die Anlage von 'Chausseen'
[Anm: veraltete Bezeichnung für eine gut ausgebaute Landstraße, später als Kunststraße bezeichnet] nach französischem Muster durchsetzte. Bei uns geschah dieß von etwa 1760 an. Gegen 1700 war die große Arbeit vollendet; ihre Kosten und den Unterhalt dieser Chausseen hatten die angrenzenden Stände und die, welche besondern Nutzen aus ihnen schöpften, zu tragen, wogegen sie von den Benützern der Straßen ein eigenes 'Chausseegeld' zu erheben ermächtigt wurden.

Auch im Vorderösterreichischen fand zu gleicher Zeit die Chaussierung der Landstraßen statt, ebenso im Gebiete des Klosters Ottenbeuren, das nicht dem Kreise unterstand, 1774—75. Nicht überall indessen fand die Neuerung Entgegenkommen; so schlug die Pflege Rettenberg 1768 den Österreichern die Chaussierung der Straße über das Joch ab..."

Die Geschichte des Allgäus, Ludwig Baumann (1883)


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