Aus dem Aufsatz: Körber- und Kalbelesee - eine geographische Untersuchung von Helmut Reiner und Norbert Neururer (1948)
"Die historische Entwicklung dieses Gebietes [am Hochtannberg] hat zum Teil auch auf die landschaftlichen Formen Einfluß genommen. Das Gebiet des Hochtannbergs war im 12. und 13. Jahrhundert noch Waldgebiet. Die Besiedlung und damit die Rodung dieses Gebietes erfolgte erst im 14. und 15. Jahrhundert durch die Walser. Ihrem Fleiß verdanken wir auch die Entstehung der Alpen um den Körber- sowie Kalbelesee. Der Körbersee ist wahrscheinlich das Rodungsgebiet der auf Auenfeld wohnenden Walser, der Kalbelesee das der Walser von Hochkrumbach".
Infolge des regen Saumverkehrs über dieses Gebiet haben wir es hier mit einer schon früh entwickelten Kulturlandschaft zu tun.
Haupthandelsartikel war das Salz, das aus Tirol durch das Lechtal, über Hochkrumbach nach dem Bregenzerwald und ins Kleine Walsertal gebracht wurde. Erst als dieser Saumverkehr im 19. Jahrhundert allmählich zum Erliegen kam, wurde die Besiedlung immer dünner und hörte schließlich ganz auf. Heute sind die Höfe dort oben nur mehr im Sommer und Herbst bewohnt. Mit dieser Entsiedlung sank aber das bis dahin wohl gepflegte Gebiet des Körber- und Kalbelesees zu einer Alpe herab."
Bis jetzt war mir von einem Salztransport durch das Lechtal und hinüber in das Kleinwalsertal sowie den hinteren Bregenzerwald noch gar nichts bekannt.
Für die Zulieferung in das Kleinwalsertal erscheint mir diese Wegführung auch als eher abwegig, da ein Transport ab Sonthofen gegen Süden doch einfacher zu bewerkstelligen gewesen wäre - abgesehen von der längeren Distanz.
Im Buch 'Die Salzstraße nach Westen' von Bernhard Strolz konnte ich diesbezüglich nichts finden.
Offenbar wurde in Häselgehr
1482 sogar eine Salzstation errichtet, was wohl doch auf einen recht bemerkenswerten Umfang dieser Salztransporte durch das Lechtal schließen lässt.