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Vorwerke der Festungsanlage Ehrenberg


Aus verteidigungstechnischen Gründen musste die Festungsanlage Ehrenberg schon bald nach Errichtung des Ensembles Ehrenberg mit Vorwerken und Verschanzungen gegen Norden gesichert werden. Solche Vorwerke befanden sich:

  • Roßrücken (heute an der Verbindungsstraße Reutte-Plansee)
  • Torsäuler Klause nördlich des Plansees
  • Ober- und Unterletzen
  • Kniepass
  • Kühloch (oberhalb Kniepass)
  • Lechschanze bei Musau
  • Roßschläg (1632 Morenschanze - Innsbrucker Miliz)
  • Steineberg
  • Stieglschanze bei Pinswang
  • Ga(i)chtpass
  • Vilsrain bei Schattwald
  • Ehrwalder Schanz

Auch im "Hinterland" von Ehrenberg wurden, wohl als weitere Defensiv-Linie, Wehrbauten in Betracht gezogen:

  • eine Veste wurde für den Bereich der Seegrube am Blindsee vorgeschlagen, die dazugehörige Kaserne (für 3000 bis 4000 Mann) sollte im Hiendleswald errichtet werden
  • eine Besetzung des Marienbergs wurde außerdem empfohlen, wobei mit einer Mannschaftsstärke von 800 Mann kalkuliert wurde (7. März 1553)
  • ...es müssten auch oben auf dem Berge gen Osten neben dem Plintsee, genannt Mitmaun[?], ein Bollwerk oder Bastei errichtet werden... (möglicherweise ist damit die Muthenaualm gemeint?)




Kniepass mit Zollstation - Edmund von Wörndle



Kniepass


1645 fand der Festungsbaumeister Elias Gumpp noch zahlreiche Mängel an dem Sperrwerk am Kniepass vor. Den Machthabern riet er zur schnellen Ausbesserung und der Modernisierung der Bauten um nicht wie im Jahr 1632 vom Feind überrannt zu werden.

Der Kniepass lief im 17. Jahrhundert zu seiner Hochzeit auf und war wohl eines der weitläufigsten Vorwerke Ehrenbergs. Vom Lech riegelte eine massive Mauer mit Rondell und Tor gegen Norden die Talenge ab. An den ebenen Flächen am ersten Kopf oberhalb der Straße wurden kleinere Bauten wie Wachstuben, Ställe und Unterkünfte für die Besatzung errichtet. Nordöstlich des zweiten Kopfes liegen noch heute die Reste der sogenannten Sternschanze in dem Sattel, von dort zog sich eine Mauer mit Wall gegen Westen hin in Richtung Bärenau.

1695 gelangte der Festungsbaumeister Johann Martin Gumpp in einem Bericht zu der Überzeugung, dass dieser wichtige Straßenzug mit den Vorwerken nur unzureichend geschützt wäre. Tatsächlich hatte sich der Zustand der Befestigung am Kniepass im Laufe des vergangenen halben Jahrhunderts arg verschlechtert. Auf Anraten des Johann Martin Gumpp wurde die sehr schadhafte Zugbrücke und die Hochschanze an der Anhöhe des Passes erneuert. Auf dem südöstlich der Hochschanze hervorspringenden Felssporn wurde überdies ein Rondell mit hohen Wehrtürmen und eingelassenen Schießscharten errichtet.

1702 werden Anfang September in Folge des spanischen Erbfolgekriegs größere Truppenbewegungen gemeldet. Der bayerische Churfürst Max Emanuel hatte am Lechfeld Truppen mit über 22000 Mann zusammengezogen, weshalb man abermals eilends an die Verschanzungsarbeiten ging. Neben dem Kniepass wurden der Sage nach auch die Roßschläg und die Sperrfestung an der Gacht gesichert. Auch die Gebirgspfade am Säuling wurden der Überlieferung zufolge mit Verhauen versehen.

Am Straßenzug am Kniepass befand sich Mitte des 18. Jahrhunderts eine Zollstätte mit kleinräumiger Befestigungsanlage, welche sich aus drei Wachthäusern, einem Pulverturm und einem Zeughaus zusammensetzte. Weiters fand sich auch eine 1729 erbaute Kapelle zur "Unbefleckten Empfängnis Mariens" im Bereich der Festungsanlage, 1820 wird der bereits halb verfallene Kapellenbau erneuert. Vermutlich wurde der kleine sakrale Bau aus Holz gefertigt, da er etwa 70 Jahre später erneut verfallen war und er danach auch nicht mehr erwähnt wurde.

Sagen

Der Geist vom Kniepaß

Bilder



Kühloch


Das k.k. Fortificatorium in Tyrol verkaufte im September 1782 das hinter der gemauerten Kniepasslinie errichtete hölzerne Wacht- und Blockhaus, das Kühloch genannt, der Rosina Doser aus Füssen.
Auch das sogenannte Sternschanzl wird von Privatleuten gekauft. Allerdings bewohnt man es nur für wenige Jahre.

Lechschanze


1645 untersucht der Festungsbaumeister Elias Gumpp im Auftrag der Erzherzogin Claudia de Medici die Festung Ehrenberg und deren Vorwerke. Der dem Kniepass über dem Lech gegenüberliegenden Lechschanze bescheinigte er dabei einen derart schlechten Zustand, dass er sie lediglich als Ruine ansah. Generell seien die Vorwerke offensichtlich in Eile und nicht sachgemäß ausgeführt.

1646 begann der Bau einer neuen Lechschanze, welcher sich aber bis zum Jahr 1695 - dem Bericht des Johann Martin Gumpp zufolge - bereits wieder in einem schlechten Zustand befand. Zu erwähnenswerten Ausbesserungen kam es jedoch erst 1704, als sämtliche Vowerke Ehrenbergs verstärkt und gesichert wurden.

lechschanze sattel siebeler verschanzunglechschanze sattel sattelwiesen siebeler verschanzung

Trotzdem sind im Umfeld der alten Gemäuer des Baus an der Lechschanze noch heute die Graben- und Wallanlagen zu erkennen. Mit etwas Fantasie kann man sich deren damaligen Zustand, mit Palisadenbewährung, intaktem Gemäuer und Durchlass dennoch gut vorstellen.

Roßschläg


nAuch die Ausführung der Verschanzung an der sogenannten Roßschläg konnte den Festungsbaumeister Gumpp laut seinen Ausführungen von 1645 nicht überzeugen. Er betonte auch die Wichtigkeit dieser Wehranlage, da sie ja an der Verbindungsstraße zwischen Reutte und Kempten liege und er offenbar mit einem großen Einfall des Gegners an dieser Stelle rechnete.
Der Wall war nach unsachgemäßer Errichtung wieder abgerutscht und bot deshalb nicht den nötigen Schutz, weshalb Gumpp eine Neuerrichtung vorschlägt. Auch hält er den ausgehobenen Graben für unzureichend und empfiehlt weiters den Bau einer Pallisade vor dem Wall und den Abschluss des Mauerwerks hin zu dem Festungsgebäude und dem anstehenden Fels auf der gegenüberliegenden Seite.

Stieglschanze


Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde am Übergang des Stieglberges eine hölzerne Schanze errichtet, welche durch Palisaden gesichert wurde und in der Mitte ein Durchlaßtor aufwies. Im näheren Umfeld fanden sich auch einige kleinere Blockhütten. Am 29. Juli 1632 wurde die Stieglschanze jedoch durch Feindeshand in Brand gesteckt und später auch nicht mehr wiederaufgebaut. 1646 ist noch von einem Schlagbaum die Rede, durch die geografische Lage für die Verteidigung ungeeignet, wird der Übergang endgültig aufgelassen.

Gachtpass


Schon bald nach dem Ausbau der schwierigen Strecke über den Gachtpass 1550, ging man daran ein Sperrwerk an dessen Verlauf zu errichten. Noch heute sind im unteren Drittel der Strecke die Mauern des Forts zu erkennen.


Beständigkeit?
odin, wotan, wuotan, wilder mann

Vilsalpe
vilsalpe, vilsalpsee, tannheim

die Vils
tannheim, vils, begradigung, bachlauf, flusslauf


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