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Hohenschwangau - Neuschwanstein - Frauenstein


castrum swangowe


Die erste urkundliche Nennung einer Burganlage fällt in das Jahr 1090 als "Castrum Swangowe" und betraf die Doppelburg Vorder- und Hinterschwangau auf jenem Felssporn welcher heute das weltberühmte Schloss

die einstige Doppelburg Schwangau - Anfang 19. Jahrhundert (Skizze von Domenico Quaglio)
Neuschwanstein trägt. Die ursprüngliche Burg stand auf einem zweigeteilten Felsen, wobei auf dem östlichen der Bergfried zu finden war. Die Doppelburg befand sich zunächst in welfischem Besitz, die Herren von Schwangau lebten und bewirtschafteten jedoch als Ministerialen (ein in Dienst stehender Beamter) die Anlage und verwalteten das Herrschaftsgebiet. Auch nach dem Tod Welfs VI. im Jahr 1191 behielten die Schwangauer unter der neuen Obrigkeit der Staufer, wie auch nach 1268 - mit dem Tod des Staufers Konradin - als das Herrschaftsgebiet an das Reich zurückgefallen war, die Verwaltungsmacht inne und stiegen zuletzt zu Reichsrittern auf. 1397 taucht erstmals der Begriff Schwanstein in Urkunden auf, jener Vorgängerbau des heutigen Schloss Hohenschwangau.

Gegen Mitte des 15. Jahrhunderts rutschten die Schwangauer durch Misswirtschaft und Erbstreitigkeiten immer weiter in eine finanzielle Schieflage. Letztendlich veräußerten sie 1440 das Lehen Schwangau, Frauenstein und das umliegende Herrschaftsgebiet an Albrecht III. von Bayern. Auch hier konnten sich die Schwangauer als Pfleger den Verbleib sichern, jedoch endete 1536 mit dem Tod der beiden Brüder Heinrich und Georg von Schwangau deren Blutslinie und somit des gesamten Geschlechts.

Schloss Frauenstein


Mehr als 100 Jahre vor Schwanstein wird 1290 das "castrum Frawenstein" genannt, von welchem heute allerdings nur noch ein Denkmal und einige Mauerreste auf dem ehemaligen Burgfelsen und den westlich anschließenden Erhebungen am Berzenkopf zeugt. Frauenstein dürfte bereits Ende des 15. Jahrhunderts aufgelassen worden sein. Schon 1523 wird das einstige Schloss als "gar zergangen und verfallen" beschrieben.



Der wohlhabende Patrizier Johann Paumgartner veranlasste 1611 als neuer Besitzer den Neubau der Burg Schwanstein, die übrigen Burganlagen wurden jedoch verfallen gelassen. Bei der Errichtung der neuen Burg Hohenschwangau wurden die mittelalterlichen Mauerreste in das Baukonzept mit einbezogen und sind somit - im Gegensatz zu Neuschwanstein - noch in den heutigen Mauern enthalten. Nach Paumgartners Ableben verfiel auch Schloss Schwanstein über die Zeit. Ein reger Besitzerwechsel folgte und während des Krieges von 1800 bis 1809 wurde das Schloss schwer beschädigt.

1832 trat König Max II. von Bayern als neuer Eigentümer auf den Plan. Der ließ die Ruine nach den Plänen von Domenico Quaglio im neugotischen Stil neu erbauen. Sein schwärmerischer Sohn, der Bayernkönig Ludwig II., ging ab 1869 daran anstelle der Burgen Vorder- und Hinterhohenschwangau das Schloss Neuschwanstein errichten zu lassen. Somit wurden die Namen von Schwanstein und der früher erwähnten Doppelburg vertauscht.

Schloss Neuschwanstein


Aus einem Brief Ludwigs an Richard Wagner: "Ich habe die Absicht, die alte Burgruine Hohenschwangau bei der Pöllatschlucht neu aufbauen zu lassen, im echten Styl der alten deutschen Ritterburgen"
Eine in der Vorstellung Ludwigs "echte Ritterburg" aus der Zeit des Mittelalters sollte auf dem exponierten Burgfelsen - Jugend genannt - entstehen. Schon während seiner Kindheit hat Ludwig die Ruinen rund um das Schloss Hohenschwangau oft und gerne besucht.

Der Münchner Theatermaler Christian Jank lieferte die Entwürfe für das Bauvorhaben Ludwigs, welches auch die Integration der Reste der Vorgängerbauten vorsah. Allerdings war dies technisch nicht umsetzbar und so ließ der König 1869 die Ruinen von Vorder- und Hinterhohenschwangau kurzerhand abreißen und den alten Bergfried wegsprengen.


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