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Sigmundsburg

Ruine


ein gotischer Fensterbogen
viel mehr ist von der Sigmundsburg nicht erhalten

sigmundsburg, fernsteinsee, fernpass
stark vereinfachte Umzeichnung nach einem Fresko von etwa 1720
aus: Fearewind 1994-12
Die Sigmundsburg ließ Herzog Sigmund für seine erste Frau Eleonore von Schottland - welche er 1449 geehelicht hatte - errichten. Die Empfänge und Menschenmassen in der Innsbrucker Hofburg missfielen ihr zunehmend, sie schätzte die Stille auf der Burg inmitten des Fernsteinsees. Um etwa 1460 mit den Baulichkeiten begonnen, bot sie 1463, zwar noch nicht fertiggestellt, schon eine sichere Zuflucht vor einer grassierenden Seuche.

Entstanden war die Burg nach französischen Vorbildern, insbesondere jenen an der Loire gelegenen Schlössern. Sigmund hatte diese auf seinen Reisen selbst erlebt und seine Gattin Eleonore verbrachte ihre Jugendjahre in Frankreich. Die neue Schlossanlage hatte ihr in jedem Fall mehr bedeutet als die Innsbrucker Hofburg, da sie oft monatelang auf der Insel ihre Zeit verbrachte [1].

Aus dem Aufsatz "Fernstein" von Dr. Josef Weingartner (1952)
"...des kleinen, dreigeschossigen Lustschlosses, dessen Ecken mit runden Erkertürmen besetzt waren und das im Erdgeschoß und im ersten Stockwerk je einen Saal und außerdem verschiedene Kammern enthielt... [...] ...von der Kapelle, die an der östlichen Schmalseite der Burg mit polygonalem Abschluß vorspringt, und deren Quadern eine besonders feine und sorgfältige Steinmetzarbeit zur Schau tragen, geht 1483 zum erstenmal die Rede..."

Nach der Übergabe der Regierungsangelegenheiten an seinen Nachfolger Maximilian I. 1490, dürfte Sigmund häufig auf der Burg anzutreffen gewesen sein. Auch Maximilian nützte nach Sigmunds Tod die Burg als Stützpunkt für seine häufigen Jagdausflüge in das Außerfern. Als aber auch er 1519 verstarb, scheint - abgesehen von einer kurzzeitig geplanten Befestigung nach den Wirren des Schmalkaldischen Kriegs - niemand mehr ein großes Interesse an der Burg gehabt zu haben. Bereits 1703 wird der Bau als "öd" bezeichnet. Heute ist von dem einstigen Schloss lediglich ein gotischer Fensterbogen, offenbar Teil der einstigen Kapelle, erhalten.

Viele der einstigen Elemente sollen sich auf dem Friedhof zu Dormitz als Grabkreuze bzw. Grabsteine umfunktioniert wiederfinden [2].

Die Sage berichtet von "...einem Schatz in den tiefen Kellergewölben der Ruine. Ein zotteliger schwarzer bissiger Hund bewacht diesen jedoch. Nachts streift das Untier durch den Wald der kleinen Insel, im Mondschein kann man dabei den Schlüssel in seinem zähnestarrenden Maul erkennen, welcher den Zugang zum Schatz freigibt. Bisher hat es aber noch niemand gewagt, sich der Kreatur zu nähern. So ruht der sagenhafte Schatz noch immer unberührt unter der Ruine Sigmundsburg..."

Einzelnachweise


1. Fearewind - 1994-12 (Hermann Agerer)
2. Die Burgen im Oberinnthale Tirols - Dr. Ignaz Zingerle (1860)


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