Leichtes Weitwandern durch eine Alpenregion, die gleichzeitig eine der letzten Wildflusslandschaften Europas ist: Der „Lechweg – von der Quelle bis zum Fall“ erschließt seit der Wandersaison 2012 erstmals eine alpine Kulisse für leichtes Weitwandern. Auf rund 125 Kilometern führt der Lechweg vom Formarinsee in der Nähe von Lech am Arlberg über Warth hinein in die Naturparkregion Lechtal-Reutte
bis hin zum Lechfall in Füssen im Allgäu. Damit verbindet er drei Regionen und zwei Länder mit ihren jeweiligen Traditionen und Geschichten.
Der Weg gestaltet sich wie der Lech selbst: mal ursprünglich und natürlich, dann wild und doch wieder sanft und voller sagenhafter Geschichten, die es zu entdecken gilt.
Er beginnt am Formarinsee im österreichischen Vorarlberg und begleitet zunächst den Formarinbach, der sich mit dem Spullerbach zum jungen Lech vereint. Über Lech am Arlberg, 2004 zum „schönsten Dorf Europas“ gekürt, geht es weiter zum Walserdorf Warth mit Vorarlbergs höchstgelegener Sennerei und Metzgerei „Wälder Metzge“. Nach Lechleiten führt der Panoramaweg hinein ins Lechtal nach Steeg. Am Lech entlang geht es nach Holzgau. Hier zieren Lüftlmalereien aus dem Spätbarock manche Häuserfassade.
Die wohl spektakulärste und längste Hängebrücke Österreichs überspannt die Höhenbachtalschlucht. Sie ist 200 Meter lang, 110 Meter hoch und etwa einen Meter breit. Für nicht ganz schwindelfreie Wanderer gibt es einen Alternativweg nach Elbigenalp, dem Heimatort der
„Geierwally“ Anna Stainer-Knittel. Bei Häselgehr geht es vorbei am sagenumwobenen Doser-Wasserfall in die Gegend zwischen Elmen und Martinau. Sie ist bekannt für ihre Flora und Fauna mit wildwachsenden Orchideen sowie Schmetterlingen.
Am Lech entlang führt der Weg nach Stanzach und weiter durch natürliche Flussauen. Dem weiten Bett des Lechs mit seinen Schotterbänken folgt der Weg nach Höfen. Von dort geht es durch die Pflacher Au mit ihrer einzigartigen Vogelvielfalt über die Grenze nach Deutschland in Richtung Alpsee. Hier öffnet sich ein herrlicher Blick auf die Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein. Über den Kalvarienberg geht es zum Lechfall in Füssen, dem Ende des Lechweg.
Quelle: www.lechweg.com
eine Bilderreise am und um den Lechweg
vom Formarinsee bis Lech
Freiburger Hütte - Formarinsee - Formarinalpe (Steinbockdenkmal) - Zuger Tal - Lech
von Lech bis Lechleiten
Lech - Stubenbach - Bürstegg - Geisbrücke - Warth - Gehren - Lechleiten
von Lechleiten bis Steeg
Lechleiten - Klettergarten Schrofenwies - Untere Hochalphütte (Wildfütterung) - alte Straße und Straßenbrücke - Prenten - Welzau - Steeg
von Steeg nach Holzgau
Steeg - Griesbach-Wasserfall - Jochweg - Holzgau
von Holzgau nach Bach
Holzgau - Simms-Wasserfall - Hängebrücke - Schiggen - Pavillon und Stockacher Lechbrücke - Benglerwald - Seesumpf - Seesumpfkapelle - Bach
von Bach nach Elbigenalp
Bach - Grünauer Brücke - Bernhardsbachbrücke - Elbigenalp
von Elbigenalp nach Häselgehr
Elbigenalp - Bernhardsbachbrücke - Grießauer Brücke - Grießau - Häselgehr
hier geht es weiter
Der namengebende Fluss gilt dem Lechweg als steter Begleiter und das Tal mit seinem unverwechselbaren Charakter bildet für beide die passende Heimat. Der Lech wird unter Naturschützern aber auch bei Touristikern gern als eine der letzten Wildflusslandschaften innerhalb des nördlichen Alpenzuges gesehen.
Gar so unverbaut wie man daraus entnehmen möchte ist der Lech aber nicht. Selbst im oberen Lechtal hat der Lauf immer wieder mal eine Begradigung oder eine Verbauung erfahren. Man hat dem Lech dadurch Flächen abgerungen für Felder und Fluren der Landwirte. Diese Eingriffe kommen die Talbewohner aber immer wieder teuer zu stehen, etwa 1999 oder 2005, als der "letzte Wilde" seinem vom Mensch gegebenen Namen alle Ehre gemacht hatte und mit seinen Hochwassern enorme Zerstörung in den Talniederungen anrichtete. Inzwischen hat aber ein Umdenken stattgefunden und man räumt dem einstigen "größten Landbesitzer" des Tals wieder mehr Flächen ein, damit dieser bei Schneeschmelze und Starkregen-Perioden genügend Raum hat um die Wasser- und enormen Geschiebemassen zu verteilen und die Wucht aus seinem schnellen Lauf genommen werden kann.
Es scheint, dass es bereits in der Bronzezeit das Lechtal querende Saumpfade gegeben hat, welche als Übergänge darauf folgend auch von den Kelten und Rätern genutzt wurden. Wenig später bescherten die anrückenden Römer den keltischen Bevölkerungsgruppen ihren Niedergang. Mit der Via Claudia Augusta bauten diese dann den schon sehr alten Übergang des Fernpass über die Alpen weiter aus und schufen damit die wichtigste Reichsstraße des römischen Imperiums des 1. und 2. Jahrhunderts nach Christus. Der Lech galt zu jener Zeit als Wegweiser und auch Grenze. So begleitet die einstige Kaiserstraße den Lech vom Reuttener Becken bis hinauf zur Donau bei Donauwörth.