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Torf und Torfabbau

Torfstecherei



Nach dem Ende der letzten Eiszeit zog sich der Lechgletscher vor etwa 15.000 Jahren aus dem Alpenvorland in immer höhere Lagen zurück. Die enormen Schmelzwassermengen sammelten sich zunächst in mehreren Seen. Am Überlauf dieser Seen brach sich das Wasser Bahn und füllte das jeweils darunterliegende Becken mit Wasser. Im Laufe der Zeit tiefte sich das Flussbett immer weiter in die Landschaft ein und so senkte sich der Wasserspiegel der Seen allmählich ab. Zufließende Bäche transportierten Geröll in die Seen und lagerten es ab. Dadurch begannen die Seen langsam zu verlanden.

Thomas Wade - Torfabbau - 1869
Torfabbau
Thomas Wade (1869)
Von den Ufern her begann die zurückkehrende Vegetation sich allmählich an den Seen anzusiedeln. Besonders Torfmoose, Schilf, Wollgräser, Moor-Birken, Binsen, Sauergräser, Heidekrautgewächse und andere Pflanzen engten die Wasserflächen zunehmend ein. Abgestorbene Pflanzenteile sanken dabei auf den Boden, wo sie sich auf den gegen den Untergrund abdichtenden Tonschichten ablagerten und unter Luftabschluss im Laufe der Zeit vertorften.

Durch den Bergbau sind spätestens am Ende des Hochmittelalters sämtliche Holzreserven in der Region erschöpft und die Nutzung der Wälder führt immer häufiger zu Streitigkeiten über die Rechte. Da gelangt am 27. Februar 1575 die Kunde an Erzherzog Ferdinand, dass der Johann Mathias Stambler und der Daniel Hochstetter einen Weg gefunden hätten, die Holzexzesse und den Waldfrevel endgültig abstellen zu können.

torf, hans singer, plansee
Abbau im großen Stil
"...die überflüssige Verschwendung der Wälder und Gehölze in den ober- und vorderösterreichischen Landen und den daraus entstehenden immer grössern Mangel an Brennholz, in Folge dessen viel junges Holz, welches zu Bau- und Zimmerholz gezogen werden könnte, frühzeitig geschlagen und zu Brennholz verbraucht werden müsse, zu unwiderbringlichem Schaden von Land und Leuten und der Jagden... [...] ...sie hätten deswegen einen Stoff erfunden, den sie aus der Erde zu graben gesonnen wären, und selben so zu präparieren wüssten, dass er zum Brennen grösserer und kleinerer Feuer gar nützlich wäre, wodurch eine grosse Ersparung an Holz erzweckt werden könnte..."

Sie baten deswegen den Erzherzog um Erlaubnis, diesen Stoff suchen, ergraben, aufbereiten und auch verkaufen zu dürfen. Mit der Auflage, dass sie seine Salzsieden, Berg- und Schmelzwerke zuerst mit dem neuen Brennstoff zu einem vertretbaren Preis beliefern würde, bewilligte der Regent dieses Ansuchen.


Schlenkerspitze
Pfafflar, Imst

Ottobeuren
ottobeuren, unterallgäu, kloster

Wetterstein
Lermoos, Zugspitze, Wetterstein


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