die Prozessionsrampe
Der Goldbichl ist ein Hügel im Süden von Innsbruck, genauer - zwischen Igls und Patsch, westlich am Fuße des Patscherkofels. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass hier - nachdem schon steinzeitliche Jäger sich hier aufhielten - eine wohl überregional bedeutende bronzezeitliche Kultstätte lag, die insbesondere für Brandopfer verwendet wurde. Auch in rätischer Zeit wurden die Anlagen genutzt und weiter ausgebaut, bis sie in der Römerzeit - wohl im Zuge des augusteischen Feldzugs 15 v. Chr. - zerstört wurden.
Seine herausragende Stellung als Kultplatz verdankt die Anhöhe ihrer durchaus zentralen Lage an einem Kreuzungspunkt antiker Straßenzüge mit weit ausladendem Blick ins Inn-, Stubai- und Wipptal. Der heutige höchste Punkt ist nicht natürlichen Ursprungs, die obersten sieben Meter des Hügels wurden auf dem ursprünglich flacheren Gipfelplateau künstlich aufgeschüttet bzw. türmten sich durch die Feuer entstandenen Aschekegel von mindestens 3 Altären immer weiter in die Höhe.
An der recht flachen Abdachung des Plateaus gegen Norden sind noch Terrassierungen jener Zeit erkennbar, welche mit einer Siedlung bebaut waren und gegen Süden, hin zum Kultplatz, durch einen Wall von diesem separiert war. Um 600 v. Chr. baute man diesen Wall mit Palisaden weiter aus und schüttete auch die Opferaltäre pyramidenförmig weiter auf.
Links
Der Goldbichl - Ein Brandopferplatz im Herzen der Alpen (Dr. Siegfried Nicolussi)
Literatur
Der bronze- und eisenzeitliche Brandopferplatz am Goldbichl; Gerhard Tomedi und Siegfried Nicolussi Castellan
Bilder