Chronik
für das Jahr 1917
id1912
Die zu Reutte gehörende Hirschfängalpe wird durch eine Lawine zerstört
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Die Versorgung mit Milch, Butter und Fett bricht ein, der Hunger wird immer drückender
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Bereits ab Anfang April kommt es immer wieder zu Schneefällen. Am 23. April bleibt aufgrund der großen Neuschneemengen schließlich der Schneepflug bei Nesselwängle stecken - der Post- und Frachtverkehr in das Tannheimer- und Lechtal muss daraufhin unterbrochen werden
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Im Mai spricht der Füssener Bürgermeister beim Staatsministerium in München vor. Er will den Anschluss des Außerferns an den Bezirk Füssen in die Wege leiten, erhält jedoch eine Absage
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Anfang Juni besucht Prinzessin Theresia von Bayern, die Schwester des amtierenden Königs, das Tannheimer Tal - speziell den Vilsalpsee - und den Frauensee bei Lechaschau
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die Wehrmann-Wappensäule (Nagelsäule)
in Reutte
Am 26. August wird die Wehrmann-Wappensäule - auch als Nagelsäule bekannt - in Reutte feierlich eingeweiht. Jeder eingeschlagene Nagel verpflichtet dazu, eine
Spende an die Notleidenden des Kriegs abzugeben
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Die Not bringt es mit sich, dass immer wieder Tiere von den Weideflächen gestohlen und verzehrt werden
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Am 11. Juli steigt die 11jährige Frieda Nagele - Tochter des Bahnwärters - auf das Dach eines Personenwagens - sie berührt die elektrische Stromleitung und ist sofort tot
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Im August kommen erste Beschwerden über das Strecken der jeweiligen Mehlrationen auf. Meist lässt der Dorfvorsteher selbst diese Streckungen durchführen. Generell ist die Not in den Haushalten groß und so herrscht der Hunger in den kriegsgebeutelten Gemeinden. Von Seite der Bezirkshauptmannschaft wird eine Weisung bezüglich der richtigen Verteilung von Lebensmitteln heraus gegeben. Kinder, Alte, Schwangere und Stillende werden dabei bevorzugt behandelt
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In Oberpinswang fällt das Haus des Greatler (Hausname) den Flammen zum Opfer
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Am Freitag, dem 21. September steigen um 8 Uhr früh über Kög bei Reutte Rauchsäulen in den Himmel. Die Alarmierung der Feuerwehr und der Bevölkerung funktioniert jedoch nicht wie gewohnt, da die Kirchenglocken für Kriegszwecke eingezogen wurden.
Als die Flammen schon weithin sichtbar waren, rückte auch endlich die Feuerwehr am Brandplatz an. Das Doppelhaus des Jakob Jäger und des Friedrich Schennach brannte zu diesem Zeitpunkt schon lichterloh, jedoch konnte die Wehr nun das Feuer auf dieses Gebäude beschränken
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Um eine Hungersnot abzuwenden, beschließt man den "ausgiebigen Abschuß von Wild im Interesse der Volksernährung"