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Die Nagelkiste von Kreckelmoos
Mit einer schweren, eisenbeschlagenen Kiste kam einst ein Ritter, wohl auf der Flucht vor dem Feind, zu einem Bauern nach Kreckelmoos und bat um ein Nachtlager. Ehe er am nächsten Tag die Weiterreise antrat, bat er den Bauern, die Kiste für ihn aufzubewahren bis er sie wieder abholen kommen würde. Der Bauer dürfe die Kiste aber unter keinen Umständen öffnen.
Der Bauer willigte ein und hielt auch sein Versprechen. Jahrelang stand die Kiste unberührt in einer Kammer. Der Ritter aber hatte nie wieder etwas von sich hören lassen. Da überkam den Bauern doch irgendwann die Neugierde und er öffnete die Kiste. Zu seinem Erstaunen fand er darin nichts weiter als Nägel. Er begann die Kiste auszuräumen und bemerkte bald, dass die Nägel lediglich als Tarnung gedient hatten. Unter diesen fand er nämlich einen üppigen Goldschatz verborgen. Der Bauer behielt das Geheimnis für sich, nahm aber allenthalben ein paar Goldmünzen aus der Kiste.
Da erreichte den Bauer eines Tages ein Brief. Schriftlich forderte der Ritter seine Kiste zurück, der Bauer meldete sich aber nicht auf dies Schreiben. Bald darauf verstarb der alte Bauer und die Missetat begann seine Seele noch im Tode zu verfolgen. Viele Jahre musste er als ruheloser Geist durch die Zimmer seines Hauses spuken, solange bis endlich einer seiner Nachkommen den Rest des Goldschatzes an die Erben des Ritters zurückgab und damit das Unrecht seines Ahnen wieder tilgen konnte.