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Mit dem Sessellift zum Schloßberghang
Auszug aus: Außerferner Nachrichten vom 3. März 1951
"...über Nacht und ohne große Förmlichkeit wurde der erste Reuttener Skilift hinter der Waldrast dem Betrieb übergeben. Fürhwahr ein ersehnter Augenblick für unsere Marktgemeinde, und große Freude herrscht überall am Schloßberghang, wo das erträumte Reuttener Skiparadies Wirklichkeit wurde. Festliche Fahnen wehen im Flockenwirbel des Märzwinters. Die Frühjahrssonne blendet ab und zu goldenes Licht auf diesen Fleck verzauberter Winterlandschaft, wo nun zwischen Berg- und Talstation die Skifahrer mit angeschnallten Skieren durch die Lüfte segeln um sich dann im guten Schnee des Schloßberghanges zu verlieren oder plötzlich in rasender Schußfahrt neben dem netten Haus der Talstation aufzutauchen, damit sie erneut emporgetragen werden.
Ein kleiner Ruck, man sitzt im Sessel und schon beginnt die Luftfahrt, die ihre eigenen Reize hat, über Busch und Stadel. Dreißig Sessel machen ständig die Runde... [...] ...in einer Stunde befördert der Lift 120 Personen an die 1000-Meter-Höhenmarke unterhalb der alten Burgruine. Die Liftfahrt geht über 123 Meter Höhenunterschied bei einer Länge von ungefähr einem halben Kilometer. Ein Dieselmotor treibt unermüdlich paffend das Aggregat, das den Strom für den elektrischen Liftmotor liefert...
...ein Junge gesteht, daß er bereits 21mal gefahren ist und immer noch nicht genug hat. Welche Trainingsmöglichkeiten für die Jugend, die bisher neben anderen benachbarten Orten benachteiligt war! Dazu sind auch die Preise sehr niedrig gehalten... [...] ...dort treffen wir auch den Kaufmann Josef Thummer, dem Reutte und Ehenbichl in der Hauptsache diesen Skilift verdanken... [...] ...die Liftanlage [...] wurde von den Traunstein-Werken geliefert... [...] ...'Wir denken daran, den Lift im Laufe des Sommers bis auf den Schloßberg zu den alten Mauern zu verlängern'..."