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Unglück am Herd (1891)


Innsbrucker Nachrichten vom 29. Juli 1891
Anna Sigl, geb. Geisenhof, 29 Jahre alt, Fabrikarbeitersgattin, in Reutte, setzte am 26. Mai vormittags, als sie in der Küche mit Waschen beschäftigt war, ihr 23 Monate altes Kind Maria, welches zu frösteln schien, auf den Herd und zwar auf eine schmale Stelle zwischen der Herdplatte und dem knapp daneben eingemauerten, mit heißem Wasser gefüllten und mit einem wackeligen, leicht umkippenden Deckel versehenen Waschkessel, dessen Rand in gleicher Ebene mit der Herdplatte liegt.

Sie kehrte für einige Momente dem Kinde den Rücken, um von einem in der Nähe stehenden Tische eine Kaffeeschale zu nehmen, und da fiel das Kind in den Waschkessel. Obwohl sie es sofort herausnahm, auch schnell ärztliche Hilfe zur Hand war, starb das Kind schon in der darauffolgenden Nacht an den erlittenen Brandwunden. In diesem Vorgange erkannte der Gerichtshof das Vergehen gegen die Sicherheit des Lebens nach § 335 und 376 und verurtheilte die Angeklagte unter Anwendung zulässiger Milde zu 4 Wochen strengen Arrestes.


das Reuttener Franziskanerkloster (Karte gelaufen 1913)
franziskanerkloster, kirche, reutte


Petersberg
silz, inntal, st. petersberg

Stanzach
stanzach, ludwig reiter

Grän
grän, pfarrkirche, st. wendelin


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