Berge & Hütten » Lechtaler Alpen » RuitelspitzeRuitelspitze (2580m)


Lechtaler Alpen
Charakter: anspruchsvolles Alpinwandern
T4-5Talort: Bach
Wege und Pfade
Von Bach aus über das Mühlegg und zur Jausenstation Wase. An der Wegegabelung nach rechts und über den langen Forstweg bis zu dessen Ende, von welchem eine Materialseilbahn durch den Wald zu den Heuhütten auf der „Stöck“ hinaufleitet. In ziemlich derselben Richtung verläuft auch ein kleiner Steig durch den Wald bis zu den Hütten und im weiteren Verlauf über Almwiesen und Weiden bis unter die Schrofenwand des Wildebners.
Der Steig ist im Bereich der Wildebne manchmal etwas schmierig und somit rutschig und im unteren Bereich bei hohem Graswuchs etwas schwer zu finden. Am Schrofenband angelangt nach links in Richtung Ruitelkar ausholend über eine grasige Flanke empor. Hier heißt es wieder aufpassen, damit man den Zugang zum langen Quergang nicht versäumt. Stark verwitterte Markierungspunkte können nur manchmal ausgemacht werden.
Die Querung verläuft im leichten Auf und Ab gegen Süden und ist von manch ausgewaschener Rinne durchzogen, leitet dann direkt in einen weiträumigen, schuttgefüllten Kessel. Steil zieht der Pfad in etwa der Mitte des Kessels hinauf und knickt bald nach Norden ab. Über eine grasbewachsene Flanke steigt man hier auf die Wildebnerspitze (2295m) hinaus, welche eigentlich nur die Gratverlängerung der Ruitelspitze darstellt und keinen ausgeprägten Gipfel aufweist.
Am Gratrücken entlang zum nun schon sichtbaren Kreuz, geht es zunächst über Gras und später durch schrofiges und schuttreiches Gelände ohne jede Schwierigkeit zum Westgipfel (2580m) hinauf. Wer auf Kletterei im II. Schwierigkeitsgrad, viel Schutt und teils unsicheres Gestein verzichten möchte, lässt es dabei bewenden und genießt die attraktive Gipfelrundsicht die sich von hier heroben absolut sehen lassen kann.
Eifrige werden es sich aber nicht nehmen lassen, auch den Kreuzgipfel zu besuchen. Dazu folgt man dem Gipfelkamm noch ein paar Meter, bis eine Markierung nach links in die Flanke weist. Über Schutt und ein paar Schrofen über den Rücken hinunter bis man, schon fast in der Einschartung angelangt, auf die erste Kletterei trifft. Eine etwa mannshohe Stufe wird dabei über recht unsicheres Gestein abgeklettert. Der Zapfen in der Doppelscharte wird südlich umklettert und man gelangt an den Grataufbau welcher zum Kreuzgipfel emporführt.
Entweder man nutzt ein locker herunterhängendes Drahtseil für den Aufstieg in einer Steilrinne (II), oder man weicht in die Südwand mit ihren gestuften Platten aus. Hier muss aber über ein recht griffarmes Plattenband (II) zum Grat zurückgeklettert werden. Nach etwa 20 Höhenmetern führt eine nicht mehr allzu steile Rinne in Gratnähe zu dem schuttbedeckten Gipfelrücken und zum Kreuz mit Buch. Der Abstieg erfolgt auf gleichem Weg wie der Aufstieg.
Fazit: im unteren Bereich etwas eintönig, im Wiesen- und Weidegelände oftmals rutschig aber im Ganzen bis zum Westgipfel eine sehr einfache Tour. Erst der Übergang zum Kreuzgipfel wird anspruchsvoller und interessanter. Ein Aufstieg nur zum Westgipfel lohnt aber allein schon wegen der grandiosen Aussicht auf die höchsten Lechtaler Gipfel und die imposanten Allgäuer mit der auffälligen Hornbachkette.