Berge & Hütten » Ammergauer Alpen » SchellschlichtSchellschlicht (2053m)


Ammergauer Alpen
Charakter: Alpinwandern
T4Talort: Griesen
Wege und Pfade
Tourenbericht vom 27. Aug. 2007
Der Ausgangspunkt der heutigen Tour ist Griesen, zwischen Ehrwald und Garmisch-Partenkirchen. Auf der rechten Bachseite zunächst auf einem Fahrweg hinein in Richtung Neidernach und nach etwa einer viertel Stunde trifft man auf den Wegweiser "Schellschlicht". Über einen schmalen Forstweg gegen Norden in den Wald hinauf. Der Fahrweg verengt sich zusehends und man schreitet bald über einen kleinen Pfad gegen den sich bald aufschwingenden Berghang heran.
An der Wegegabelung hält man sich rechts in Richtung Sunkensattel und steigt in vielen kleinen Kehren weiter gegen Norden hinauf. Vorerst auf kleinem Waldpfad steil empor, bis der erste kürzere Quergang hoch über der Schlucht gegen Westen leitet. Das Gelände ist hier etwas steiler und führt an eindrucksvoll aufgestellten Steinplatten steil über einen Graslatz zur nächsten Geländekante hinauf. Weiter über einen Waldrücken gelangt man in Folge zum nächsten und längeren Quergang, welcher in die Schlucht hineinführt und stellenweise etwas ausgesetzt über ein paar Schrofenbänder leitet (eine kurze seilgesicherte Passage).
Eindrucksvoll sind die Ausblicke in die Schlucht hinab und urwüchsig die Landschaft. In ganz kleinen Serpentinen zieht der Weg nun wieder steil durch kleine Wiesentälchen und bald in die Latschenzone hinauf. Nach einem letzten kurzen Quergang gegen Osten gelangt man in den Sunkensattel. Der Weg knickt nach links ab und folgt in etwa dem Gratverlauf, bis sich ein Felskopf in den Weg stellt. Mit abermaligem Höhenverlust folgt ein Abstieg um den Felskopf südlich unterhalb der Schrofen zu umgehen.
Vom tiefsten Punkt unterhalb der Felsen führt der Steig in eine kleine schuttgefüllte Schlucht und zieht in dieser wieder sehr steil gegen den Grat an. Am Grat angekommen folgt man diesem über ein paar Schrofenstufen bis zum Gipfelkreuz (2053m). Bei einer Rast kann nun das eindrückliche Gipfelpanorama genossen werden, leider habe ich das Glück einer freien Aussicht nicht und so zeigt sich beispielsweise die direkt gegenüberstehende Zugspitze gar nicht und versteckt sich lieber hinter ihrem Wolken- und Nebelvorhang.
Nach der Rast steigt man über eine kurze Schrofenstufe (I) in den Sattel zwischen Haupt- und Vorgipfel hinab, zum Vorgipfel hinauf und mit einem Linksschwenk über ganz feines Geröll und Schutt in die Scharte hinunter. Wieder einige Meter auf den Felskopf empor und über mehrere Grataufschwünge im Auf und Ab gegen Südwesten hin zum Brandjoch hinaus. Von hier führt der Steig nun stets oberhalb der Steilflanke an Latschenbüschen entlang hinunter, vorbei an eindrucksvollen Steinplatten und über brüchige Gratabschnitte zum Hohen Brand. Dort über einen kleinen latschenbewachsenen Kopf und im Anschluss über einen mit Drahtseilen und Eisenklammern gangbar gemachten, etwa 8 Meter hohen Felsaufschwung hinunter.
Am Gratabbruch entlang führt das Steiglein nun durch schütteren Wald in wenigen Minuten zu der wunderschön gelegenen Schell-Alm hinunter. Ein idealer Rastplatz um noch den Ausblick zur Zugspitze und über das Werdenfelser Land zu genießen. Über das Schelleck hinunter führt der Steig stets in dichtem Wald in vielen Kehren steil hinunter. Einmal trifft von rechts ein Fahrweg ein, diesen benutzt man aber nicht, sondern folgt weiterhin dem Steiglein. Das trifft dann auch schon bald in der Klamm ein, wo eine kleine Eisenbrücke über die tiefe Schlucht führt.
Von der kleinen Brücke quert der Steig durch einen steilen Hang hinaus und trifft bald auf die Wegegabelung. Von hier dann wieder über den unteren Teil des Anstieges hinab und am Lauf der Neidernach wieder zurück nach Griesen zum Start- und Zielpunkt der Tour.
Fazit: Eindrucksvolle Rundtour über das "Griesener Hufeisen", welche mit wunderschönen Ausblicken und einer kleinen Mini-Steiganlage garniert ist. Einige Gegenanstiege müssen gemeistert werden.
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt Voraussetzung, Übung im Gehen auf ganz feinem Schutt und Geröll von Vorteil. An heißen Tagen im oberen Teil stark der Sonne ausgesetzt. Wasser gibt es wenn überhaupt nur am Anstieg in der Schlucht.
Erweiterungsmöglichkeiten
Schellkopf
Kreuzspitzl