zunter.net-Logo
Start » Geschichte » Chronik


Chronik



für das Jahr 1800


zurückvor
id401
Anfang Mai zieht ein ganzer Flüchtlingsstrom über mehrere Tage und Nächte hindurch durch das Außerfern in das Innere Tirols

Mitte Mai geben die Österreicher ihre Stellungen in Memmingen und Kempten auf und ziehen sich bis nach Nesselwang und Füssen zurück. Inzwischen kommen aber immer mehr Truppen aus dem innertirolischen Raum mit Kanonen nach Reutte

Sämtlicher gewerblicher Betrieb im Raum um Füssen und Reutte wird niedergelegt

Im Juli ziehen französische Truppen plündernd und brandschatzend durch Vils, Musau und Pinswang. Der Waffenstillstandsvertrag von Speyer teilt das Außerfern in Besatzungszonen auf.
Die linke Seite des Lech fällt an die Franzosen, die rechte Seite wird von den Österreichern besetzt.

Rundschreiben vom 18. Juli an die gemeinschaftliche Schützenkommission zu Reutte:
"...auf Befehl des kommandierenden Generals von Kray lt. Waffenstillstand ein Teil Tirols von Truppen zu räumen ist. Die Demarkationslinie verläuft vom linken Lechufer bis zum Einfluß des Archenbaches in den See, weiter das rechte Bachufer bis zum Plansee, das nördliche Seeufer entlang bis zum Ursprung der Ammer, entlang der Werdenfelser Grenze bis zum Kochel- und Walchersee. Dieser Landesteil wird vom Feind besetzt, doch bleiben Religion, Eigentum, Ordnung, Obrigkeit und Landesverfassung, sowie Handel und Wandel unangetastet. Der französische General hat für beste Manneszucht und Ordnung zu sorgen und es darf keinem Menschen Leid zugefügt werden..."

Am 22. Juli stoßen französische Truppen bis Elbigenalp vor, das sie für die folgenden sieben Monate belagern. An allen Lechbrücken werden Wachhäuser errichtet. Der Lechtaler Chronist Anton Falger berichtet: "Im Allgemeinen hatte man wenige Klagen über die Franzosen, sie waren lustige Leute, entwendeten wenig; was sie von den Bauern bekamen, wollten sie zwar gut und reinlich, aber nicht viel; den schönen Mädchen waren sie nicht feind, wenn die Mädchen auch auf dem rechten Lechufer waren. Manchmal waren die "Wachen an den Lechbrücken ziemlich streng und wollten Niemand passiren lassen... So zogen denn die fröhlichen Republikaner am 24. Februar 1801 ab; singen, springen und fechten war ihnen am liebsten, einfach und leicht ihre Kleider, der Haarzopf ist mit ihnen verschwunden und als alte Dummheit belacht... Ehe die Franzosen kamen, sahen die Thalbewohner gar häufig Pütze (Geister) und dergleichen Erscheinungen, aber mit Ankunft derselben vergass man darauf; bei den fortwährenden 'Kriegen führte man andere Gespräche', man vergass die Gespenstergeschichten und der Aberglaube nahm ab"

Namlos
namlos

Imst
Imst, Pfafflar

Keltendorf
kelten, eisenzeit, hallstattzeit, freilichtmuseum


...vielleicht auch interessant:

Der Drachensee (Sagen)
Die Enge (Schnippsel)
Suchen im Berg- & Hüttenarchiv (Berge)


Top-Themen
Sterbebild-Sammlung
Es befinden sich aktuell 6627 Einträge in der Sammlung