Chronik
für das Jahr 1920
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Der Hunger herrscht in Tirol und damit auch dem Außerfern
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Beim Wiesenräumen am Fuße des Heubergs bei Häselgehr wird am 20. April die Bäuerin Angelika Kärle von einem vom Berg herabkollernden Stein tödlich am Kopf getroffen
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Im Lechtal geht das Gerücht um, bayerische Großindustrielle würden den Bau einer elektrischen Kleinbahn anstreben um den Holzreichtum des Tales auszubeuten
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Das Schmugglerwesen greift zum Ärger der Kaufleute in immer größer werdendem Maße um sich
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Auf der Alpe Alperschon werden Mitte Juli 74 Schafe durch eine Lawine mitgerissen und verschüttet. Da die Schneemassen den "Gletscherbach" verlegten, stauten sich die Wassermassen und die Schafe, die hätten gerettet werden können, ertranken. Die anderen erstickten im Schnee
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Im Sommer erfolgt die erste Holztrift in der Kuhklause, bei welcher dieselbe auch schon wieder zerbirst
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Mitte Juli wird der 25jährige Bauernsohn Karl Beirer von Pflach nahe der bayerischen Grenze angeschossen - der junge Wilderer stirbt bald darauf an der schweren Bauchverletzung
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In Schönbichl bei Vils erschießt der Finanzwachkommisar Benesch den Finanzwach-Aspiranten Franz Leuprecht durch die Zimmertüre - Leuprecht wollte sich offenbar gewaltsam Zutritt zum Zimmer des Benesch verschaffen
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Durch tagelange Regenfälle kommt es zu Überschwemmungen im Bezirk - besonders stark ist das Tannheimer Tal betroffen, so tritt der Vilsalpsee über die Ufer und überschwemmt Tannheim
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Am 29. August wird die Mindelheimer Hütte eröffnet
id957Ununterbrochene Regengüsse überschwemmen Anfang September den Ort
Tannheim und führen auch im restlichen Außerfern zu leichteren Schäden
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Am 30. November ist am Bahnhof Lermoos der aus Südtirol stammende Bahnarbeiter Alois Mott (33) mit Abladen von Stroh beschäftigt. Er kommt der Hochspannungsleitung zu nahe und wird augenblicklich getötet
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Am 20. Dezember werden bei Lermoos im Bereich Gartnertal drei junge Männer - Bader Martin, Schen(n)ach Heinrich und Sonnweber Siegfried - beim Einbringen des Bergheus von einer Lawine erfasst und getötet
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In der Nacht des 29. Dezember brennt die Mahlmühle und Säge in Schattwald nieder. Abgesehen von zwei Schafen können alle Leben gerettet werden