Foto: Sammlung Risch-Lau, Vorarlberger Landesbibliothek (Lizenz)
erste urkundliche Erwähnung: 1312 - elmenoe
Fläche: 29,64km²
Höhe: 976m
Ortsteile: Klimm, Martinau
Elmen von der Lichtspitze aus gesehen
Saumpfade
Es wird allgemein angenommen, dass sich schon lange vor den ersten Siedlern ein Pfad bzw. Saumpfad im Gemeindegebiet von Elmen in Richtung dem heutigen Hahntennjoch befunden hat. So wurde überdies am sogenannten Hohen Rain auch eine Münze aus der Zeit der Römer aufgefunden (ca. 175 n. Chr.).
Namensherkunft
Von elmenoe =
mit Ulmen bewachsene Au
Stablalpe
Tirol und Vorarlberg - Johann Jakob Staffler (1841)
"...diese Gemeinde ist im Besitze einer großen und kräuterreichen Alpe. Sie liegt nordöstlich vom Dorfe, vom Edelsbache, der aus einem kleinen Wildsee hervortritt, bewässert, und wird die Stablalpe genannt. Wegen ihrer zahlreichen Sennhütten glaubt man bei der ersten Ansicht ein nicht unbedeutendes Dorf zu erkennen. Aeußerst reizend ist der Sommeraufenthalt in dieser Alpengegend, zumal sich hier auch eine herrliche Uebersicht des ganzen Lechthales darbietet..."
Kirchengeschichte
1438 wird erstmals von einem Kirchenbau in der Gemeinde Elmen berichtet, jedoch gab es mit Sicherheit schon Vorgängerbauten an der selben Stelle. 1667 wird die Kirche bei einem Brand zerstört. Sie erhält 1687 beim Wiederaufbau ihre heutige Gestalt. Nur der Kirchturm blieb von dem ursprünglichen Korpus erhalten, er wurde 1903 erhöht.
Aus: Außerferner Nachrichten vom 1. Dez. 1951
"Außerferner Heimatkunde - Filialkinder zu Ellmaw
von Albrecht Lechleitner
"...die "Nachgepurn der Filial- oder unnderen Kirche zu Ellmaw", zu der außer Elmen und Martinau auch Vorderhornbach und Stanzach gehörten, taten sich nicht wenig darauf zugute, daß sie bereits anno 1438 von einem, wenn auch nicht ständigen Priester seelsorglich betreut wurden. Dessen Befugnisse waren allerdings, wie aus dem Stiftbrief des ersten Kaplans dortselbst vom Jahre 1515 geschlossen werden kann, überaus beschränkt. Dies hatte seinen Grund darin, daß die Pfarrkirche Elbigenalp eifersüchtig darauf bedacht war, daß der Gefälle wegen ihrer Rechte nicht beschnitten wurden. So durfte der Kaplan in der Filial-Kirche zu 'Ellmaw' die Sakramente des Altars, der Taufe und der Ölung nur in 'großen eilenden Nöten' und unter der Bedingung erteilen, daß der Kaplan das Taufwasser und die hl. Öle von der Mutterkirche Elbigenalp empfange, er durfte keine Jahrtage abhalten, kein Begräbnis vornehmen, hatte das Opfergeld gleich den übrigen pfarrlichen Gefällen nach Elbigenalp abzuführen, usf.
Wie nun Kinder allzu große Bevormundung nur mit Widerstreben ertragen, fühlten auch die Filialkinder diese Beschränkungen wie einen Dorn im Fleische und sie versuchten wiederholt diese Pein zu lindern. Die arme Gemeinde hätte wie leicht einzusehen, die verschiedenen Einkünfte lieber zur Erhaltung ihrer eigenen Kirche und ihres Kaplans verwendet. Dieser war keineswegs auf Rosen gebettet, denn die 32 für 1515 und 48 für 1538 ausgeworfenen rheinischen Gulden wollten gut eingeteilt sein, damit sie für ein Jahr reichten. Zwar hatte jeder Hausbesitzer ein bestimmtes Maß an Holz zu liefern und es wurde dem Kaplan großmütig gestattet, wenn das Holz nicht 'klecken' würde, 'so soll er heinauff in den Bannwald gann vund herapringen zu seiner Nottdurfft' - allein was sollte genügend Holz, wenn in der Pfanne nichts brotzelte und schmorte?
Gegen die hohe weltliche und kirchliche Obrigkeit richteten die Nachgepurn, wie schon angedeutet, lange Zeit so gut wie nichts aus, weshalb sie zur Notwehr schritten. 1634 ließen die Martinauer, der nutzlosen Bittschriften müde, vom Baumeister Arnold ohne Vorwissen des bischöflichen Ordinariats in Augsburg die St.-Josefs-Kapelle erbauen, und im Jahre 1638 schrieb der Dekan Johann Schedler von Pfronten dem Generaldekan Zeiller, zu Elmo sei der Kaplan Jakob Tornarius mit Tode abgegangen und diese Gemeinde habe sich unterstanden, einen neuen Freithof anzulegen, auf dem 1635 zwei Personen ohne des Pfarrers Wissen und Willen begraben worden seien. Wenn man aber festhält, daß 1635 ein berüchtigtes Pestjahr war, und daß auch im Lechtal die Seuche zahlreiche Opfer forderte, wird man die Eigenmächtigkeit, die Toten bei Nacht und Nebel und so rasch wie möglich zu begraben, anstatt sie auf den Friedhof nach Elbigenalp zu bringen, nachsichtiger beurteilen!
Der offene Streit mit der Mutterkirche Elbigenalp brach aber erst im Jahre 1674 aus, in dem mit dem schon 1661 angeordneten, aber aus Geldmangel aufgeschobenen Bau der baufällig und zu klein gewordenen St. Nikolauskirche ernst gemacht wurde. Jedem Haus der das Gebiet von Sulzlbach bis Forchach umfassenden Pfarrgemeinde wurde eine Steuer von 2.30 Gulden und dazu noch die Lieferung von 10 Metzen Kalk in natura oder 1.06 Gulden auferlegt. Die Filialgemeinde Elmen weigerte sich hartnäckig, zu diesem Kirchenbau auch nur einen Kreuzer beizutragen. Die angedrohten Kirchenstrafen kümmerten sie nicht die Bohne und als schließlich die weltliche Obrigkeit gegen die Widerspenstigen die Exekution verfügte, aus dem Amtsverwalter, drei Rechtsbesitzern und einem Schreiber, von einem tobenden und schreienden Volkshaufen, Männer, Weiber und sogar Kinder, mit solchem Ungestüm empfangen, daß die Kommission unverzüglich, um größeres Unheil abzuwenden, den Rückzug antrat.
Dabei wurde der Gerichtsdiener und zugleich Büttel Franz Klinger von nachgeschleuderten Steinen und Holzscheiten am Fuße schwer verletzt. Das verschlug dem Fass natürlich den Boden aus, denn der Obristwachtmeister und Pfleger zu Ernberg, Franz Carl von Rost, ließ 11 der unruhigsten Köpfe einsperren und brachte damit die aufrührerische Gemeinde wieder etwas zur Besinnung..."
Schweden im Lechtal
Tirol und Vorarlberg - Johann Jakob Staffler (1841)
"...auch dieser stille Ort wurde der Schauplatz kriegerischer Unruhen. Im Jahr 1632, als die Schweden unter dem Herzoge Bernhard von Weimar die Festung Ehrenberg belagerten, drang eine Abtheilung durch das Lechthal vor, in der Absicht über Pfafflar in das Gebiet von Imst einzufallen. Sie kam bereits bis Elmen; allein hier stellte sich das Volk vom Lechthale entgegen, und die Schweden mußten in Folge eines blutigen Gefechtes, das in der Gegend von Martinau vorfiel, das Thal wieder räumen. Hiebei sollen sich besonders die Weiber hervorgethan haben. Spuren von alten Verschanzungen sind an dem oberhalb des Dorfes befindlichen Hochraine noch deutlich bemerkbar..."
Lawinenunglück und Hochwasserkatastrophen
Im Jahre 1664 reißt eine Lawine 40 Männer in den Tod, als diese gerade das Heu von den Bergmähdern zu Tal
Langhausfresko in derElmer Pfarrkirche 'Hl. Drei Könige'(Joseph Anton Köpfle)
bringen wollen. 22 Frauen wurden damit zu Witwen, sowie eine nicht genannte Anzahl von Kindern zu Halbwaisen. Angesichts der Gesamtbevölkerungszahl des Ortes mit 135 Einwohnern, wurde bei diesem Unglück beinahe ein Drittel davon ausgelöscht. Dabei nimmt sich der entstandene Sachschaden mit 4 zerstörten Häusern geradezu nebensächlich aus.
1762 ist ein verheerendes Hochwasser verzeichnet, wobei drei Häuser im Einzugsgebiet des Lechs gar mit Ketten gesichert werden mussten. Heute sind diese Bauten nicht mehr sichtbar.
Eine Lawine bricht 1887 von der Klimm ab und bildet mit ihrem Kegel einen Damm aus, welcher die Wasser des Lechs aufstaut. Auch am 23. März 1988 kommt es wieder zu einem Lawinenereignis, bei welchem mehrere Gebäude und eine Brücke zerstört werden. Der dabei entstandene Lawinenkegel erreichte eine Höhe von etwa 30 Metern.
Kalkbrennofen
Im Gemeindegebiet von Elmen - genauer am unteren Ende des Murlahnertals - befand sich einst ein Kalkbrennofen.
Glockengießerei
Ende des 18. - Anfang des 19. Jahrhunderts bestand im Dorf eine Glockengießerei. Als Betreiber dieser Werkstätte wird ein gewisser Michael Schwarz genannt.
das beim Weiler Martinau gelegene Frauenschuh-
gebiet zählt zu den größten Europas
Feuersbrunst
Eine Feuersbrunst enormen Ausmaßes zerstört 1880 in der Gemeinde 13 Häuser. Nur 23 Jahre später (26. März 1903) wird beinahe der gesamte Weiler Martinau wohl durch einen schadhaften Kamin ein Raub der Flammen - lediglich ein Haus (Hnr. 2) bleibt verschont.
Flugzeugabsturz
1944 kommt es im Zuge eines
Luftgefechtes am Himmel über dem Außerfern unter anderem auch zu einem Abschuss einiger deutscher Jagdflieger. Im Bereich der Elmer Fraktion Martinau stürzt eine dieser Maschinen ab.
Bilder