Eimal aß ein Jäger aus Holzgau auf seinem Anstand gemütlich seine Speckbrotzeit, als ein furchtbares Gewitter losbrach. Zunächst geängstigt und bald zornig weil das schlimme Wetter kein Ende nehmen wollte, schleuderte der Jäger sein Messer in das wilde Wetter. Augenblicklich verstummte das Tosen und Krachen und der Jäger wollte sich daran machen sein Messer zu suchen, er konnte es aber nirgends finden und gab die Suche irgendwann auf.
Viele Jahre später kehrte der Jäger, der den Vorfall mit dem im Gewitter verlorenen Messer schon längst vergessen hatte, in einem Wirtshaus im Oberen Lechtal ein und erkannte zu seiner Verwunderung auf einem der Tische sein Messer wieder. Neugierig fragte er den Wirt, wie er zu dem Messer käme. Da entgegnete dieser sogleich zornig und böse: "Wenn i wüßt wem des Messer ghört, dem würd i schon helfen! Des Messer hat man meiner Tochter, als sie vor Jahren schwer krank war, aus der Hüfte gezogen!"
Dem Jäger lief es bei diesen Worten kalt den Rücken hinunter, denn er wusste nun, dass die Wirtstochter die Hexe war, die das Unwetter damals gebraut hatte. Er hatte sie mit dem Messer daraufhin getroffen.
Ohne sich als Besitzer des Messers erkennen zu geben, verabschiedete sich der Jäger schnell und kehrte nie mehr wieder in diesem Wirtshaus ein. Allerdings schleuderte er auch nie mehr wieder im Zorn ein Messer in die Luft.