In einer Unterredung erklärte der gegenwärtige Bürgermeister von Reutte Turri über die Verfehlungen Dr. Sterns u. a. folgendes:
Ehrwald und die neue Zugspitzbahn - 1926
Die Marktgemeinde Reutte hat im Jahre 1924 ein Guthaben von einer Million Schilling gehabt und weist jetzt einen Schuldenstand von elf Millionen auf. Bezüglich der Zugspitzbahn hat Dr. Stern die Baukosten ursprünglich mit eineinhalb Millionen beziffert. Nach den Ansichten der Sachverständigen kostete der Bau insgesamt fünf Millionen, es wurden aber sieben Millionen ausgegeben, so das zwei Millionen von Dr. Stern verwirtschaftet und für Zahlungen von Wucherzinsen und Provisionen ausgegeben worden sind. Außerdem hat Dr. Stern 1 Millionen Schilling Gemeindegelder für seine eigenen Unternehmungen verbraucht, u. a. für das Tiroler Industriewerk (Sägewerk) 600000 Schilling, für die Tiroler Oelwerke 500000 Schilling, für eine Reißzeugfabrik in Füssen am Lech 100000 Mark, für ein Hotel in Ehrwald 200000 Schilling.
Dr. Stern warf das Geld förmlich zum Fenster hinaus und zahlte seinen Freunden große Provisionen aus den Mitteln der Gemeinde. Dein Mann, der ihm das erste Darlehen auf das Elektrizitätswerk der Gemeinde Reutte verschaffte - ein Darlehen, das jede Bank ohne weiteres der schuldenfreien Gemeinde gegeben hätte - zahlte Dr. Stern eine Provision von 80000 Schilling und später eine Extravergütung von weiteren 80000 Schilling.
Auch dem Bürgermeister Schretter, der ebenfalls verhaftet wurde, gewährte er ein Darlehen von 250000 Schilling.
Die Feststellung des Schadens, den Dr. Stern der Gemeinde Reutte zugefügt hat, macht große Schwierigkeiten, da eine geordnete Buchführung nicht vorliegt.