der Ort Höfen - im Hintergrund der Tauern
die Aschau und die Furt über den Lech
Ursprünglich entwickelte sich Höfen aus der Großgemeinde Aschau, welche dem Stift Sankt Mang unterstellt war und sich vom heutigen Lechaschau bis hinauf nach Vorderhornbach ausdehnte. Der Name Höfen lässt sich vom alamannischen
Hof ableiten, was einem Rast- und Weideplatz für das Vieh entspricht.
Als ältester Einzelhof wird der Hof auf der Platte angenommen, da er eine verkehrsgünstige Lage an der Furt über den Lech nach Ehenbichl inne hatte, welche bis 1464 auch für die Salztransporte und das
Rodfuhrwesen genutzt wurde. Erst nach der Errichtung der neuen Brücke zwischen Reutte und Lechaschau verlor dieser Übergang über den Fluss an Bedeutung.
Flachsanbau
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde in Höfen der
Anbau von Lein bzw. Flachs in größerem Umfang betrieben, woran noch heute die gelbe Blüte im Wappen der Gemeinde erinnert. 1642 wird dafür eine Flachsrösterei sowie Flachsbrechlerei errichtet. Dieser Betrieb gilt als die Keimzelle der späteren Reuttener Textilwerke.
Kirchengeschichte
BDM-Lager in Höfen
junge Frauen des BDM am Lech bei Höfen
Die Filialkirche im Ortszentrum wurde 1692 errichtet. Die Fresken wurden 1800 von
Josef Anton Köpfle, einem ortsansässigen Künstler, geschaffen.
Muren
Die größte Bedrohung für den Ort waren und sind noch immer die Muren, welche zu teilweise enormen Schäden geführt haben. So gibt es viele urkundliche Einträge bzw. bekannte Jahreszahlen für die Ereignisse der verheerenden Naturgewalt rund um den kleinen Hornberg: 1867, 1876, 1898, 1901, 1967, 1975, 1982, 1983, 1986 und 1988.
Lawinenunfälle
Am 25. Februar 1829 wird ein Mann aus Höfen von einer Lawine bei den Hinterjochmähdern erfasst und getötet.
BDM-Lager in Höfen
In Höfen - der heutigen Jugendherberge am Graben - war in den Jahren des
Zweiten Weltkriegs ein Lager des BDM (Bund deutscher Mädel) eingerichtet. Der Bund Deutscher Mädel war in der Zeit des Nationalsozialismus der weibliche Zweig der Hitlerjugend (HJ). Seit Beginn des Kriegs wurden BDM-Mitglieder als Lazarett-, Luftschutz- und Landhelferinnen und auf vielfältige andere Weise außerhalb des Waffendienstes in den Kriegseinsatz einbezogen.
Flugplatz
die Kabinenbahn am Hahnenkamm war von 1957 bis 2010 in Betrieb
1956 wird in der Lechau bei Höfen der Flugplatz - der einzige im Außerfern - errichtet. Zunächst nur für Segelflugzeuge zugelassen, konnten bald auch kleine Motorflugzeuge die Start- und Landebahn nutzen. Erst im Jahr 2016 wird die vormalige Graspiste auf ein asphaltiertes Rollfeld ausgebaut.
Reuttener Bergbahn
Am 28. Juli 1957 wird am Hahnenkamm die Reuttener Bergbahn in Form einer 2-Kabinen-Bahn offiziell in Betrieb genommen. Die Baukosten beliefen sich in Summe auf 8,7 Mio. Schillinge bei einer Bauzeit von etwas mehr als einem Jahr.