Foto: Sammlung Risch-Lau, Vorarlberger Landesbibliothek (Lizenz)
erste urkundliche Erwähnung: 1288 - Ayterwanch
Fläche: 35,72km²
Höhe: 994m
Ortsteile: Bichl, Ennet der Ach, Mühle
Heiterwang und die Tannheimer Berge im Hintergrund (Bild von 2003)
erste Siedler und das Kloster Steingaden
Die ersten Ansiedlungen dürften vom Kloster Steingaden initiiert worden sein. Noch lange nach der erstmaligen urkundlichen Erwähnung besaß das Kloster Anteile am Heiterwanger See und die Benennung der Steingadner Höfe galt noch bis in das 17. Jahrhundert hinein.
Fischerei am See
Schon die erste schriftliche Erwähnung geht auf den Fischreichtum des Heiterwanger Sees zurück. So steht im Urbar des Grafen Meinhard II. von Tirol-Görz von 1288 zu lesen, dass zwei zinspflichtige Fischlehen an besagtem See bestanden.
Herzog Sigmund ließ am Ufer des Heiterwanger Sees ein Lustschloss errichten -
Schloss Sigmundsweid.
Auch der wohl berühmteste Landesherr von Tirol, Maximilian I., weilte oft und gerne am Ufer des Sees, in dessen Umgebung der passionierte Fischer und Jäger voll auf seine Kosten kam. In das von seinem Vorgänger erbauten Schloss Sigmundsweid lud er gar eine türkische Gesandtschaft zu Jagd und Fischfang. Erzherzog Ferdinand II. von Österreich nutzte das Schloss ebenfalls gerne für Jagdaufenthalte, veranstaltete sogar große Seefeste und befuhr zu diesem Zweck den See mit größeren Schiffen.
Von dem einstigen Schloss ist heute nichts mehr zu erkennen, möglicherweise wurde aber auch das Hotel Fischer am See an der selben Stelle errichtet.
Noch heute erinnert jedoch das Wappen von Heiterwang an die Bedeutung der Fischerei aus vergangener Zeit.
Kirchengeschichte
Die Heiterwanger Kirche 'Unsere Liebe Frau' geht auf eine Kapelle des 14. Jahrhunderts zurück, erwähnt wird eine Liebfrauenkirche dann im Jahr 1423. Im Schmalkaldischen Krieg (
1546-47) werden große Teile der Kirche zerstört, lediglich der Chorraum und Turm bleiben erhalten. 1593 erhält Heiterwang einen ständigen Priester, zur Pfarre erhoben wird der Ort aber erst 1616. Eine umfassende Restauration des Kirchengebäudes geschieht um 1750.
Neben der Heiterwanger Kirche muss der Pfarrer aber auch auf der im
Schloss Ehrenberg befindlichen St.Nikolaus-Kapelle die Messe zelebrieren. Jedoch war der Lohn für diese Messe auf Grund einer sehr alten Stiftung, vermutlich aus dem 15. Jahrhundert herrührend, recht bescheiden, weshalb die Heiterwanger Pfarrer keinen allzu großen Anreiz darin sahen und die Messen auf dem Schloss deshalb immer spärlicher wurden - bis sie schließlich ganz ausblieben. Daraufhin übertrug die Landesregierung dem neu entstandenen Franziskaner-Kloster in Reutte die Fürsorge auf dem Schloss, diesmal jedoch für eine etwas lukrativere Entlohnung.
Fresko an der Außenfassade des Weißen Rössl
Salzburger Volksblatt, 11. Mai 1927
eine Poststation
1592 erhielt Heiterwang eine Poststation.
zur Zeit der Salzstraße
Wie die meisten Orte entlang der einstigen
Salzstraße erfasste auch Heiterwang der Aufschwung und eine wirtschaftliche Blüte. Im Ort befand sich ein Ballhaus (Pallhaus) mit Waage und eine Pferdewechselstation.
Brandereignisse
Mit dem Durchmarsch der Truppen des Moritz von Sachsen 1552 erlebte der Ort schwere Plünderungen und wurde darüber hinaus arg durch Brandschatzungen geschädigt.
1948 brannte das Schulhaus vollständig ab.
der Stausee
Zwei Großbanken erwerben 1929 den Plan- als auch den Heiterwanger See. Schon in den Jahren zuvor ist die Rede von einem Großkraftwerk-Projekt, welches unter anderem auch die Flutung des Ortes Heiterwang vorsieht.